Österreichs Wirtschaft im zweiten Quartal leicht erholt

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Das österreichische Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gewachsen. Die Eurozone kommt aus der Rezession.

Österreichs Wirtschaft ist im zweiten Quartal auf einen Erholungspfad eingeschwenkt und so stark gewachsen wie seit einem Jahr nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Quartalsabstand um 0,2 Prozent zu, ebenso kräftig war der Zuwachs zuletzt im zweiten Vierteljahr 2012 gewesen. Danach hatte es drei Quartale lang faktisch eine Stagnation gegeben. Im Jahresabstand wuchs das BIP im zweiten Quartal real um 0,3 Prozent, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Mittwoch in seiner Schnellschätzung.

Heuer im ersten Quartal war die Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr noch geschrumpft - aber real doch nur um 0,5 Prozent und nicht wie bisher angenommen um 0,7 Prozent. Auch die BIP-Veränderung im Quartalsabstand hat das Wifo für das erste Vierteljahr leicht nach oben revidiert: aus einer Null wurden 0,1 Prozent Anstieg, ebenso wie laut Neuberechnung auch im 3. Quartal 2012. Für das Schlussquartal 2012 blieb das Wifo aber bei -0,1 Prozent, wodurch es im Herbst letztlich doch nur einen Dreimonats-Abschnitt ganz ohne Wachstum gegeben hat.

Die größten Wachstumsimpulse für die heimische Wirtschaft sind im zweiten Quartal vom Außenhandel ausgegangen. Die gesamtwirtschaftlichen Exporte wuchsen mit einem realen Plus von 0,3 Prozent stärker als die Importe (-0,1 Prozent), die Warenausfuhr entwickelte sich wieder etwas dynamischer, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Mittwoch zu seiner ersten Schätzung der BIP-Entwicklung im Zeitraum April bis Juni.

Eurozone lässt Rezession hinter sich

Die Eurozone hat nach den jüngsten Statistiken der EU die Rezession in zweiten Quartal 2013 hinter sich gelassen, nachdem die Wirtschaft in dem Währungsraum zuvor sechs Quartale in Folge geschrumpft war. Die Wirtschaft in der EU und in der Eurozone sind im zweiten Quartal um 0,3 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer ersten Schätzung des EU-Statistikamtes Eurostat vom Mittwoch hervor.

EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn kommentierte die Zahlen am Mittwoch auf seiner Website vorsichtig optimistisch: "Eine potenzielle Trendwende in der EU-Wirtschaft zeichnet sich gerade über den Sommer ab, obwohl sie noch fragil ist." Die jüngste BIP-Prognose von Eurostat zusammen mit anderen Wirtschaftsdaten zum Wirtschaftsklima und zu den Auftragseingängen der Industrie würden "begründete Anhaltspunkte" liefern, "dass die europäische Wirtschaft schrittweise wieder an Schwung gewinnt", schreibt Rehn.

Auch die Renditen auf Staatspapiere der Krisenländer am Rande der Eurozone würden langsam aber beständig wieder nach unten gehen. All dies würde die Konjunkturprognose der EU-Kommission für "einen milden Aufschwung" in der zweiten Hälfte 2013 unterstützen. Für nächstes Jahr sollte der Aufschwung dann auf soliderer Basis weitergehen, solange politische Krisen und Marktturbulenzen vermieden werden könnten, prophezeite Rehn.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres war die Wirtschaft in der Eurozone noch um 0,3 Prozent und in der gesamten EU um 0,1 Prozent geschrumpft. Im Vergleich zum zweiten Vorjahresquartal ging das saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum allerdings noch immer um 0,7 Prozent zurück, in der gesamten EU um 0,2 Prozent.

(APA)

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