Die Zeichner von Anleihen, die die Alpine von 2010 bis 2013 begeben hat, gehen gegen Banken und Konzernmanager vor.
Der Konkurs des Salzburger Baukonzerns Alpine dürfte die Justiz noch länger beschäftigen. Wie "Salzburger Nachrichten" und "Der Standard" in ihrer Mittwoch-Ausgabe berichten, hat die Korruptionsstaatsanwaltschaft ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen fünf ehemalige Alpine-Manager eingeleitet. Sie hat damit auf die Anzeige des Wiener Anwalts Eric Breiteneder reagiert, der geschädigte Anleger vertritt.
In den Jahren 2010 bis 2013 hat die Alpine drei Anleihen mit einem Volumen von 290 Mio. Euro emittiert. Mangels Masse dürften die Gläubiger um ihr eingesetztes Geld umfallen. Mehrere Anwälte, die die Gläubiger vertreten, bringen sich nun gegen Konzernmanager, Banken und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte in Stellung.
Finanzielle Probleme bekannt?
Es wird argumentiert, dass die finanziellen Probleme des Baukonzerns zum Zeitpunkt der Emission der Anleihen bekannt gewesen sein müssten. Breiteneder vertritt die Ansicht, dass der Verkauf der Alpine Energie an eine Gesellschaft der FCC im März dieses Jahres gemeldet hätte werden müssen. Den Gläubigern würden damit Millionen vorenthalten.
Ein anderer Anlegeranwalt will es beim Wirtschaftsprüfer Deloitte probieren, und zwar weil dieser für die Alpine-Bilanz 2011 einen Bestätigungsvermerk erteilt hat. Das Argument: Hätte der Bilanzprüfer bereits im März 2012 "Stopp" gerufen, hätten die Anleihezeichner keinen Schaden erlitten und die Republik Österreich keine Haftung mehr übernommen. Problematisch sehen die Anwälte auch die Rolle mehrerer Banken, die gleichzeitig hohe Außenstände bei der Alpine gehabt und deren Anleihen als sicheres Investment verkauft hätten.
(APA)