Wasserreiches Jahr 2012 sorgt für weniger Atomstrom

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Der Anteil von Strom unbekannter Herkunft hat sich im Vorjahr von 13,9 auf 7,3 Prozent nahezu halbiert.

Wien/Apa/Jaz. Die Österreicher haben im Vorjahr weniger Atomstrom aus ihren Steckdosen bezogen. Laut E-Control reduzierte sich der – errechnete – Anteil der in AKW produzierten Elektrizität von 4,9 auf 2,6 Prozent. Grund dafür sei vor allem die gegenüber 2011 „deutlich gestiegene“ Wasserführung der Flüsse gewesen. Dadurch erhöhte sich der Anteil des aus Wasserkraft produzierten Stroms. In Summe stammten im Vorjahr 74,5 Prozent der elektrischen Energie aus erneuerbaren Energieträgern – dies waren um zehn Prozentpunkte mehr als 2011. Der Rest entfällt auf fossile Energieträger und sogenannten Graustrom, bei dem die Herkunft nicht bekannt ist.

Der Anteil dieses Graustroms hat sich 2012 jedoch nahezu halbiert, von 13,9 auf 7,3 Prozent. Für diesen Strom wird ein europäischer Durchschnittswert (ENTSO-E-Mix) angenommen. Darin ist rund ein Drittel Atomkraft enthalten. Bis Ende 2013 muss jeglicher in Österreich an Haushalte verkaufte Strom mit einem genauen Herkunftsnachweis versehen werden. Ab Ende 2015 gilt diese Kennzeichnungspflicht auch für Industriekunden.

Durch den Anstieg der erneuerbaren Energie hat sich auch die Umweltbilanz der heimischen Stromwirtschaft verbessert. So verringerten sich die CO2-Emissionen von 192,5 Gramm auf 129 Gramm pro erzeugter Kilowattstunde. Die Summe radioaktiven Abfalls fiel von 0,1 Milligramm auf 0,05 Milligramm. Für das Jahr 2013 erwartet E-Control-Vorstand Martin Graf wieder nur ein „durchschnittliches Wasserjahr“. Erst kürzlich gab der heimische Netzbetreiber APG bekannt, dass in den Sommermonaten bereits mehr Strom importiert wurde als durch Wasserkraft erzeugt. Dies dürfte die Emissionen wieder ansteigen lassen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2013)

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