Klein- und Mittelbetriebe leisten sich zu teuren Fuhrpark

Baustellenfahrzeug mit Granitsteinen beladen
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80 Prozent der Betriebe haben bei ihrem Werksverkehr Einsparungspotential, konstatiert die Wirtschaftskammer. Knapp die Hälfte der Unternehmen betreiben ihren Fuhrpark selbst.

Klein- und Mittelbetriebe geben für ihren Transportbereich mehr aus als notwendig. Ein Großteil der Unternehmen haben bei ihrem selbstbetriebenen Fuhrpark erhebliches Einsparungspotenzial. So würden die Kosten auf vergleichbarer Basis um bis zu 30 Prozent schwanken, einige Betriebe hätten bis zu 40 Prozent Einsparungspotenzial, rechnete WKÖNÖ-Chefin Sonja Zwazl vor. Grundsätzlich sei ein Trend zur Auslagerung der Transportleistung zu beobachten. Fazit von Zwazl: "Acht von zehn Unternehmen geben mehr Geld aus als sie müssten."

Laut einer heute präsentierten Umfrage des Institutes für Transportwirtschaft an der WU Wien betreibt knapp die Hälfte der befragten 163 Unternehmen  ihren Fuhrpark zum überwiegenden Maß selbst. Je kleiner das Unternehmen ist, desto höher ist der Anteil an eigenem Werksverkehr. Gründe für den Eigenbetrieb sind insbesondere die Unabhängigkeit von Partnern, die Qualitätssicherung und die Zeitersparnis. Für das Outsourcen würde insbesondere die Ersparnis für Anschaffung und Betrieb der Lkw gesehen.

Erheblicher Fahrermangel

Wobei sich die Frage nach einer Auslagerung unter anderem dann stelle, wenn neue Umweltauflagen den Betrieb älterer Fahrzeuge immer unrentabler machen. Betriebe, die auf Partner umgestellt haben, haben ihren Schritt offensichtlich nicht bereut. Nur 14 Prozent würden laut Umfrage wieder lieber auf eigenbetriebene Verkehre umsteigen.

Einmal mehr warnte Alexander Klacska, Spartenobmann Transport/Verkehr in der Wirtschaftskammer, vor einem erheblichen Fahrermangel. Noch sei das Problem handhabbar, aber es werde sich in den nächsten Jahren deutlich verschärfen. Jährlich würden nur 2000 bis 3000 junge Menschen im Güterverkehr landen, und das sei zu wenig.

Tirol: "Nur 'terminsensible' Waren auf Straße"

Geteiltes Echo gab es heute auf den Vorstoß des Tiroler Wirtschaftskammerpräsidenten Jürgen Bodenseer, "terminsensible" Produkte auf der Straße und alles andere auf der Schiene zu transportieren. Hier stelle sich die Frage, was "terminsensibel" ist, meinte Klacska. Eine Schraubenmutter sei es an sich beispielsweise nicht, stehe aber der ganze Produktionsprozess in einer Firma, weil eine Schraube bestimmter Größe fehle, dann sei es in diesem Fall schon ein sehr dringliches Problem.

(APA)

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