Niemetz kann Schulden voll begleichen

Niemetz kann Schulden voll begleichen
Niemetz kann Schulden voll begleichen(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Dank des hohen Kaufpreises von 5,25 Millionen Euro netto bleibt den ehemaligen Besitzern sogar Geld übrig.

Wien/ES/AG. Es kommt nicht oft vor, dass ein Sanierungsverfahren so zufriedenstellend für die Gläubiger ausgeht. Am Montag wurde  bekannt, dass der Süßwarenhersteller Niemetz die anerkannten Forderungen der Gläubiger in der Höhe von 4,2 Mio. Euro zur Gänze erfüllen kann. Die Hälfte, 2,1 Mio. Euro, seien bereits ausgezahlt worden, der Rest soll bis Jahresende folgen.

Ursprünglich waren den Gläubigern nur 20 Prozent in Aussicht gestellt worden, später 50 Prozent. Mit der Übernahme durch die zum Meinl-Imperium gehörenden Firma Heidi Chocolate wendete sich das Blatt. Heidi Chocolate hatte Niemetz im Mai für kolportierte 5,25 Mio. Euro netto gekauft. Dadurch gehen die Ex-Besitzer Ursula Niemetz und ihr Lebenspartner Steven Batchelor nicht ganz leer aus. Ihnen bleibt nach Abschluss des Sanierungsverfahrens voraussichtlich rund eine Million Euro vom Kaufpreis übrig. Vom Masseverwalter geprüft werden nun noch die Beendigungsansprüche (etwa anteilige Urlaubsgelder) der Beschäftigten. Die Niemetz-Mitarbeiter sind vom neuen Eigentümer übernommen worden. Es handelt sich also um eine formale Angelegenheit, wie sie bei allen Betriebsübernahmen üblich ist.

Gusto auf Bomben bleibt

Niemetz befindet sich nach Angaben der neuen Unternehmensführung im Aufwind. Im September wurden 20 neue Mitarbeiter eingestellt. Heidi Chocolate investiere laufend in die Wartung der etwas in die Jahre gekommenen Produktionsmaschinerie, um der anhaltend großen Nachfrage nach Schwedenbomben gerecht zu werden. Zum ersten Mal in der Geschichte von Niemetz wurde im Sommer nicht pausiert. Das Argument der problematischen Kühlung ist laut Vertriebschef Christoph Oberhauer nicht mehr zeitgemäß.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2013)

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