Hypo könnte bis zu 17 Milliarden Euro brauchen

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Die Oesterreichische Nationalbank erstellte einem Medienbericht zufolge eine neue Risiko-Rechnung für die staatliche Krisenbank Hypo Alpe Adria. Es sieht düster aus.

Die staatliche Krisenbank Hypo Alpe Adria könnte den Steuerzahler, wenn es ganz schlecht läuft, noch teurer kommen als in den bisherigen Worst-Case-Schließungsszenarien (16 Milliarden Euro Schaden) beschrieben. Laut "Standard" (Donnerstagausgabe), hat die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) eine neue Bewertung durchgeführt: Im schlimmsten Fall würde die notverstaatlichte Bank demnach weitere fast 17 Mrd. Euro benötigen.

Bei dem Szenario handle es sich um einen Worst Case, dem allerdings eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent beigemessen werde, heißt es in dem Bericht. Demnach müsste die Republik allein heuer schlimmstenfalls noch bis zu 8,5 Mrd. Euro flüssigmachen. In einer optimistischeren Variante würde die Angelegenheit mit einem Kapitalbedarf von 11,5 Milliarden Euro teuer, so das Blatt. Für die Hypo waren die im Bericht genannten Zahlen am Mittwochabend nicht nachvollziehbar, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.

In den Varianten-Rechnungen der Notenbanker liege, so der "Standard", die Bandbreite an Zahlungen, die auf den Steuerzahler zukommen könnten, zwischen 6,2 Mrd. Euro (bis inklusive 2014) und 17 Mrd. Euro bis 2017.

  • Der optimistischsten Berechnung werde eine Wahrscheinlichkeit von nur 10 Prozent beigemessen. Demnach müsste die Republik heuer noch einmal 4,2 Mrd. Euro zuschießen, und nächstes Jahr zwei weitere Milliarden.
  • Der etwas teureren Variante liege eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu Grunde, heißt es in der Zeitung weiter. Demnach betrage der Finanzbedarf für heuer und 2014 zwischen 7,5 und 9 Mrd. Euro - danach würden noch 2,5 Mrd. Euro gebraucht. Das mache maximal 11,5 Mrd. Euro.
  • Der Worst Case (40 Prozent Wahrscheinlichkeit) soll dem Blatt zufolge mit insgesamt bis zu 17 Mrd. Euro taxiert werden: 8,5 Mrd. Euro für heuer und 2014, weitere 7 bis 8,5 Mrd. Euro für die zwei Jahre danach. In diesem schlimmsten Fall müsste, wie auch die Zeitung schreibt, aber auch wirklich alles schief gehen, in dem Szenario würden alle Haftungen des Landes Kärnten (derzeit bei 14 Mrd. Euro) schlagend werden - und der Abverkauf der Bank und ihrer Assets müsste Verluste einbringen.

Bei den faulen Krediten machten die Notenbanker als größte Sorgenkinder Slowenien und Italien aus.

Nationalbank dementiert

Die OeNB dementiert den "Standard"-Bericht in einer Aussendung: Eine derartige Evaluierung seitens der OeNB existiere nicht und könne nach derzeitigem Wissensstand auch nicht seriös durchgeführt werden, heißt es. Der "Standard" führt die Dementi auf die Vorwahlzeit zurück. Von der Analyse soll es nur vier Exemplare geben. Sogar Kanzler und Finanzministerin sollen nur mündlich über den Inhalt des Papiers in Kenntnis gesetzt worden sein.

(APA/Red.)

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