Das Strafverfahren gegen den Ex-Immofinanz-Vorstand war krankheitsbedingt aus Hauptverhandlung ausgeschieden. Nun beauftrage die Richterin einen Gutachter.
Das Straflandesgericht Wien lässt die Verhandlungsfähigkeit von Ex-Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner prüfen, der in der Causa Immofinanz angeklagt ist. "Richterin Claudia Moravec-Loidolt hat ein Gutachten zur Verhandlungsfähigkeit in Auftrag gegeben", teilte die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn mit. Gertners Verfahren wurde aus der Hauptverhandlung krankheitsbedingt ausgeschieden. Im April hatte der ehemalige Immofinanz-Manager einen Kurzauftritt als Zeuge beim Strafprozess: Er entschlug sich der Aussage.
Gertner ist wegen Untreue und Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Er hat laut Anklage an den inkriminierten Aktienoptionsgeschäften innerhalb des Firmengeflechts Constantia Privatbank, Immofinanz und Immoeast gemeinsam mit Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics und dem ehemaligen Aufsichtsratschef der Immofinanz, Helmut Schwager, teilgenommen. Dadurch soll Gertner, für den die Unschuldsvermutung gilt, einen Vermögensvorteil von fast 7,6 Millionen Euro erzielt haben. Später leistete er Schadenswiedergutmachung im Ausmaß von fast 2,5 Millionen Euro. Die Differenz, also über fünf Millionen Euro, wirft ihm Staatsanwalt Volkert Sackmann als unrechtmäßige Bereicherung vor.
Petrikovics ist erstinstanzlich in der Causa Immofinanz zu einer Haftstrafe von 6 Jahren und Schwager zu einer von 4,5 Jahren verurteilt worden. Beide haben gegen das nicht rechtskräftige Urteil Rechtsmittel erhoben.
(APA)