Telekom dürfte in Serbien passen

Telekom dürfte in Serbien passen
Telekom dürfte in Serbien passenAPA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Der Kauf der Frequenzen und von Serbia Broadband übersteigt die Finanzkraft der Telekom Austria.

Wien. Es wird teurer und teurer und teurer: Mit jedem Tag, mit dem die Auktion der Handyfrequenzen andauert, steigt der Preis. Schon letzte Woche lagen die Angebote bei insgesamt rund zwei Mrd. Euro. Das heißt, dass die drei Bieter Telekom Austria, T-Mobile und Hutchison („3") viel tiefer in die Tasche greifen müssen als geplant.
Für die Telekom Austria (TA), die „Presse"-Recherchen zufolge bis zu eine Mrd. Euro für die Frequenzen in die Hand nehmen muss, ist das besonders schmerzhaft. Denn der Konzern ist gerade in Serbien auf Einkaufstour. Die TA hat ein Auge auf den Kabelnetzbetreiber Serbia Broadband (SBB) geworfen. Dem Vernehmen nach erwägt die TA nun, aus dem Bieterrennen um die SBB auszusteigen. Der Konzern wolle vor einem verbindlichen Angebot das Ende der Auktion abwarten, heißt es.

Die Frequenzversteigerung dürfte aber noch mindestens bis Mitte kommender Woche dauern. Die Frist für verbindliche Offerte in Serbien läuft Finanzkreisen zufolge jedoch heute, Donnerstag, aus. „Wie es derzeit aussieht, wird es kein Angebot geben", sagte der Insider.
Für die TA wäre das besonders schmerzhaft. Denn der Zukauf in Serbien wäre eine einmalige Chance, die Position in Osteuropa zu verstärken. In Serbien ist die TA schon als Mobilfunker tätig. Mit im Rennen um die SBB sind fünf Bieter, darunter Finanzinvestoren wie Providence, Cinven, KKR und Altice Finco.

Die Milliarde für die Frequenzen könnte die TA aus eigener Kraft stemmen - wenn sie auch ihre Kreditlinien ausschöpft. Dann wären die Kassen jedoch ziemlich leer, weshalb es für die SBB eine Kapitalerhöhung geben müsste. Denn das serbische Unternehmen wird mit 800 Mio. bis eine Mrd. Euro bewertet.

Die ÖIAG, die 28,4 Prozent an der TA hält, hat bereits signalisiert, dass sie an der Kapitalaufstockung mitziehen würde, um ihren Anteil nicht zu verwässern. Dafür würde sie auch grünes Licht von der Regierung bekommen. Der zweite Großaktionär Carlos Slim, der über seine America Movil knapp an der Sperrminorität (25 Prozent plus eine Aktie) liegt, dürfte ebenfalls mitziehen.

(Reuters/eid)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.