Die Benchmark von drei Tagen für Unternehmensgründungen wird hierzulande deutlich überschritten, ergibt eine Untersuchung der EU-Kommission.
Die öffentliche Verwaltung ist in vielen EU-Staaten weiterhin größtes Hemmnis für Wettbewerb und Wachstum. Das berichtete die EU-Kommission am Dienstag. Während Österreich bei der Effizienz der öffentlichen Verwaltung aus Unternehmersicht an achter Stelle unter den EU-Staaten steht, gehört es bei der Dauer der Unternehmensneugründung zu den Schlusslichtern.
Im EU-Vergleich ist die Effizienz der öffentlichen Verwaltung 2012 gegenüber dem Jahr davor leicht gefallen. Das gilt auch für Österreich, das aber trotzdem den achten Platz einnimmt und auf einer Skala von 0 bis 100 über 90 Punkte erreicht. Finnland führt die Rangliste an, gefolgt von Dänemark und Schweden. Weit abgeschlagen liegt Rumänien an letzter Stelle, das als einziges EU-Mitglied nicht einmal 50 Punkte erreicht. Relativ schlecht schneiden auch Italien, Griechenland und Bulgarien ab.
Mehr als 20 Tage
Schlecht ist Österreich hingegen, wenn es um die Dauer der Neugründung von Unternehmen geht, wie die EU-Kommission unter Berufung auf Daten der Weltbank berichtete. Hier wurden die Kosten und die Zeit verglichen, die im jeweiligen Staat benötigt werden. Die EU hat das Ziel gesetzt, dass Unternehmen innerhalb von drei Tagen gegründet werden können. Davon ist Österreich weit entfernt, denn es gehört mit Malta, Polen und Spanien zu den vier Ländern, wo dies mehr als zwanzig Tage in Anspruch nimmt. Die Musterschüler in diesem Bereich sind Belgien, Portugal, die Niederlande und Ungarn, wo man weniger als fünf Tage braucht.
Indirekt wird damit der „Doing Business 2013“-Bericht der Weltbank bestätigt. Dort wurden die Rahmenbedingungen für Unternehmer weltweit verglichen. Österreich landete in dem Ranking nur auf dem 29. Platz. Verglichen wurden 185 Staaten, am besten abgeschnitten hat einmal mehr Singapur. Aber auch Schweden, Deutschland oder Georgien liegen weit vor Österreich. Aus dieser Studie geht hervor, dass Österreich in einem Punkt alarmierend abschneidet: bei der Unternehmensgründung. Laut Weltbank dauert es acht Amtswege und 25 Tage, um hierzulande eine Firma zu gründen. Von allen Länder schafft es Österreich deshalb in diesem Punkt nur auf Platz 134.
(APA)
