Verbund sucht Effizienz

Verbund, Energie.
Verbund, Energie. (c) imago stock&people (imago stock&people)
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Der Stromkonzern will für mehr Effizienz sorgen. Bei seinen Kunden und im eigenen Haus.

Wien. Das Energieeffizienzgesetz, das Stromversorger verpflichtet hätte, für mehr Effizienz bei ihren Kunden zu sorgen, ist im Sommer zwar im Parlament gescheitert. Dennoch will der Verbund nun entsprechende Projekte umsetzen. So bietet der Konzern Großkunden künftig an, sich im Rahmen von „Effizienz-Netzwerken“ zusammenzuschließen und so Erfahrungen bei Effizienzmaßnahmen auszutauschen, wie Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber am Mittwoch vor Journalisten sagte.

Darüber hinaus will der Verbund Industriebetriebe dazu animieren, bei einem sogenannten virtuellen Kraftwerk mitzumachen. Dabei werden vom deutschen Kooperationspartner Entelios in den Unternehmen Möglichkeiten identifiziert, durch die der Stromverbrauch kurzfristig erhöht oder gesenkt werden kann, ohne den Betrieb zu stören. Diese Volumina können dann – gepoolt über mehrere Firmen – an der Börse als Regelenergie verkauft werden.

Ein Beispiel für eine solche Maßnahme seien etwa die Pumpen, die bei der Paulaner Brauerei in München das Brauwasser aus der Tiefe in Becken an der Oberfläche holen. Da die Becken wie ein Speicher funktionieren, könnten diese Pumpen ohne Nachteile kurzfristig abgeschaltet werden. In Summe habe man bei Paulaner so ein zu- und abschaltbares Volumen von einem Megawatt gefunden. An der Börse würde dies einen zusätzlichen Umsatz von rund 50.000 Euro pro Jahr bringen, sagt Entelios-Chef Oliver Stahl.

250 Jobs weniger

Mehr Effizienz sucht der Verbund aber auch im eigenen Haus. So wurden von dem im Sommer angekündigten Sparprogramm von 130 Mio. Euro bis 2015 heuer bereits 13 Mio. Euro umgesetzt, weitere 17 Mio. sollen noch folgen, sagt Anzengruber. Etwa ein Drittel davon soll durch Personalreduktion erfolgen. Kündigungen seien keine geplant.

Der Konzern will jedoch Altersteilzeit nutzen und den natürlichen Abgang von rund 80 Personen pro Jahr nicht nachbesetzen. In Summe soll der Mitarbeiterstand von 3200 um rund 250 Stellen reduziert werden. (jaz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2013)

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