OECD: Privat-Konsum in Österreich bricht ein

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung prognostiziert Österreich ein Wachstum von 0,4 Prozent.

Eine moderate, aber stete Erholung sieht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Österreich in ihrer Wachstumsprognose - obwohl das BIP-Wachstum für heuer auf nur mehr plus 0,4 Prozent nach unten revidiert wird. Auch der private Konsum bleibt wegen eines schwachen Beschäftigungswachstums und schwacher Realeinkommen verhalten - heuer sinkt er um 0,2 Prozent.

Vorhergesehen wird aber ein Exportplus, wodurch am Heimmarkt Investitionen steigen könnten, heißt es im OECD-Wirtschaftsausblick, der heute, Dienstag, in Paris veröffentlicht wurde.

Nur 0,4 Prozent Wachstum

Für Österreich sieht die OECD 2013 nur mehr ein BIP-Wachstum von 0,4 Prozent - vor einem Jahr war noch mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet worden, vor einem halben Jahr mit einem BIP-Plus von 0,5 Prozent. 2014 soll das Bruttoinlandsprodukt aber um 1,7 Prozent und im Jahr 2015 um 2,2 Prozent in die Höhe klettern. Auch der private Konsum soll in den kommenden beiden Jahren wieder leicht steigen - 2014 um 0,5 und 2015 um 1,1 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit (ILO-Standard) beziffert die OECD für Österreich heuer mit 4,8 Prozent - und sieht einen leichten Rückgang für 2014 und 2015. Im kommenden Jahr soll die Arbeitslosenrate minimal auf 4,7 Prozent sinken, 2015 auf 4,3 Prozent.

Zwei Prozent Inflation

Die Verbraucherpreise steigen heuer um zwei Prozent, in den beiden Folgejahren und 1,6 bzw. 1,7 Prozent, schreibt die OECD.

Trotz der Wirrnisse der vergangenen Wochen um das heimische "Budgetloch" sieht die OECD die Haushaltskonsolidierung auf dem Weg. Allerdings würden einige geplante zusätzliche Einnahmen und auch Ausgabenkürzungen noch nicht die erhofften Einsparungen bringen. Das Ziel, das strukturelle Defizit von 0,45 Prozent des BIP zu erreichen, könnte aber schneller als mit 2017 anvisiert erreicht werden, schreiben die OECD-Ökonomen.

Banken unterdurchschnittlich kapitalisiert

Die Umstrukturierung im Bankensektor sei zwar vorangekommen, es seien aber noch zusätzliche Maßnahmen notwendig, um die fragile Erholung nicht zu gefährden. Die systemrelevanten heimischen Banken seien im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich kapitalisiert. Dies könne zu einer negativen Entwicklung bei den Krediten führen und sich weiter negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken.

Insgesamt würde sich einerseits eine Erholung heimischer Handelspartner positiv auf Österreich auswirken und zu einer stärkeren Binnennachfrage führen können. Andererseits aber seien neue Turbulenzen in der Eurozone möglich und für den für Österreich wichtigen CEE-Raum wird eine schwächeres Wachstum gesehen. Das wiederum könnte dem Exportwachstum schaden und für Spannungen im Finanzsektor sorgen.

(APA)

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