Nur wenige Gütesiegel bringen Mehrwert für Konsumenten

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Die Vielzahl von Gütesiegel innerhalb eines Unternehmens verwirre mehr als es unterstütze. Oft geben die Firmen nur eher vage Versprechen ab, kritisiert der VKI.

Ein Gütesiegel soll Konsumenten eigentlich bei ihrer Kaufentscheidung helfen. Doch die Vielzahl der Kennzeichnung verunsichert die Verbraucher zusehends. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 24 Marken getestet - biologische, herkunftssichere und fleischlose Lebensmittel sowie umweltfreundliche Wasch- und Reinigungsmittel. Fazit: Das Ergebnis fiel zwar positiv aus, doch die meisten Produkte wiesen keinen Mehrwert aus, der ein solches Siegel rechtfertigen würde.

Der Großteil der Konsumenten würde bereits darauf achten, Produkte mit Bio- oder Herkunftssiegel zu kaufen, sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss bei einer Pressekonferenz in Wien. "Sie sind aber misstrauisch und kennen sich nicht ganz aus", meinte Floss. Deshalb würde meist der Preis bei der Kaufentscheidung helfen. Grund für den VKI zu testen, ob die Artikel das halten, was das Gütesiegel verspricht.

Bio: Nur drei Marken mit Mehrwert

Die gute Nachricht für die Konsumenten: Auf die getesteten Produkte kann man vertrauen, so Floss, doch könnte der Mehrwert durchaus besser ausfallen. Was kritisiert wurde, war die Vielzahl an Gütesiegel eines einzelnen Handelsunternehmens. Wenn ein Konzern mit einer Nachhaltigkeitsmarke nicht zufrieden sei, würden für jeden Nebenbereich zwei oder mehr Nebenmarken geschaffen, was noch mehr zur Verwirrung der Verbraucher führen würde, sagte VKI-Ethikexperte Peter Blazek.

In Sachen Bio konnten nur die drei Marken "BIO vom Berg" (MPreis), "Ja! Natürlich" (Rewe) sowie "Zurück zum Ursprung" (Hofer) einen Mehrwert bieten (Noten A bis B), der deutlich über das Österreichische Biozeichen hinaus gehe, so Floss. "BIO vom Berg" punktete zusätzlich mit Regionalität, Saisonalität und Fairness. Die beiden anderen Marken konnten durch externe Kontrollen positiv überzeugen. "Spar Natur*pur" (Spar), "Natur aktiv" (Hofer) und "Echt B!O" (Penny) entsprechen zwar der unteren Benchmark, der Mehrwehrt war allerdings nur begrenzt.

Bei der Herkunft überzeugt "Sutterlüty's"

Beim Herkunftssiegel konnten sich die Produkte der Vorarlberger Regional-Marke "Sutterlüty's" durchsetzen (Note A). Auch die Marke "Spar wie früher" (Spar) schnitt mit relativ guten Bewertungen ab (Note B). Weniger überzeugen konnten "Ein gutes Stück Heimat" (Lidl), "Ich bin Österreich" (Penny), "Mit Leib und Seele" (Adeg) sowie "Gutes aus der Region" (Hofer). Das Versprechen einer typisch österreichischen Rezeptur sei laut VKI-Tester, die mit der Forschungsstelle Wirtschaftsethik der Universität Graz zusammengearbeitet haben, eher vage gewesen.

Die Tester überprüften, ob der Anspruch über die Mindeststandards hinausgeht, ob extern kontrolliert wird, ob die Werbeaussagen nachvollziehbar sind und ob es Konzepte gibt, wie sich die Marke weiterentwickeln soll. Bewertet wurde mit der Benotung von A bis D.

(APA)

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