Der Investor Ronny Pecik (respektive seine RPR-Privatstiftung) hat die Bank-Austria-Zentrale an der Wiener Ringstraße erworben.
Einschlägige Gerüchte gibt es schon seit Monaten – seit Donnerstag ist es fix: Der Investor Ronny Pecik (respektive seine RPR-Privatstiftung) haben die Bank-Austria-Zentrale an der Wiener Ringstraße erworben. Das 101 Jahre alte Palais Ecke Schottengasse geht um 125 Mio. Euro an Pecik. Die geschichtsträchtige Immobilie war einst Zentrale der Creditanstalt, ehe diese von der Bank Austria übernommen wurde. Für die Kunden beziehungsweise Mitarbeiter der Bank Austria ändert sich vorerst nichts – die Bank Austria bleibt bis Ende 2016 an der Adresse.
Eine Vereinsunterkunft der etwas größeren Art feierte vor zwei jahren seinen 100. Geburtstag: Das imposante Haus in der Wiener Schottengasse 6-8 wurde in den Jahren 1909 bis 1912 vom Wiener Bankverein errichtet. (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) Das Gebäude wurde von den Architekten Ernst von Gotthilf-Miskolczy und Alexander Neumann geplant. (c) AP (Hans Punz) Um Platz für das prächtige Vereinsheim zu schaffen, wurden 1909 bestehende Häuser demoliert - Ringstraßenbauten, die erst wenige Jahrzehnte zuvor errichtet worden waren. Was stattdessen entstand, bezeichnet die Historikerin als secessionistisch-neoklassizistischen Baublock. Die Immobilie verfügt über drei Kellerebenen und sechs darüberliegende Stockwerke. Die Baukosten betrugen 14 Millionen Kronen, nach heutigem Geldwert rund 60 Millionen Euro. (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) Nicht nur an die Fassade, auch der Kassensaal ist repräsentativ gestaltet: "Der ist die Visitenkarte des Hauses", erläuterte Zimmerl. Inhalte wie Sicherheit, Beständigkeit und Solidität werden dort mit entsprechenden Materialien vermittelt. (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) Alles was nach Stein, Bronze oder Edelholz aussieht, ist echt. Verändert wurde in den vergangenen Jahrzehnten relativ wenig, nur so schummrig ist es nicht mehr, weil man mittlerweile stärker auf künstliches Licht gesetzt hat. (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) Türschnallen und Fenstergriffe sind noch im Original erhalten, darauf zu sehen ist noch das Logo des Bankvereins, also die Buchstaben "WBV". Der Bankverein überlebte die Weltwirtschaftskrise 1934 nicht und wurde mit der Creditanstalt fusioniert, worauf das neue Unternehmen folgerichtig Creditanstalt-Bankverein genannt wurde, jedenfalls bis zur Übernahme durch die Bank Austria rund 70 Jahre später. Der bekannteste Saal des Hauses ist das sogenannte Oktogon, in dem der Vorstandsvorsitzende der UniCredit Bank Austria, Willibald Cernko, jüngst verkündet hat, dass der Sitz des Unternehmens in den neuen Campus, der bis 2016 entsteht, übersiedeln wird. (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) Der Tresorraum ... (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) Die Kästen mit den Kundenschließfächern wurden regelrecht im Fundament versenkt. Das gilt zumindest für jene, die noch aus der Vereinsepoche stammen. Denn inzwischen ist im Souterrain des Bankhauses ein regelrechter Tresor-Stilmix zu finden: Auch jene der Creditanstalt bzw. später der Länderbank wurden nach den diversen Fusionen dort aufgestellt. (c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER) 100 Jahre Bank Austria-Zentrale am Schottenring (Red.)
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