Der neue Finanzminister meinte in der „ZiB 2", er habe das „Triple A zurückgebracht".
Wien. Eine Aussage von Vizekanzler und Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) in der „ZiB 2" am Mittwochabend sorgte für allgemeine Verwirrung. Spindelegger meinte auf die Frage, was er jenen Kritikern antworte, die ihm mangelnde Fachkompetenz vorwerfen, dass er sich als Vizekanzler ja schon seit Langem mit den Staatsfinanzen beschäftige und zusammen mit Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) durch das Konsolidierungspaket des Vorjahres auch das „Triple A zurückgebracht" habe.
Für Verwirrung sorgte Spindelegger damit nicht nur bei Moderator Armin Wolf, der die Aussage in der Sendung zwar unwidersprochen ließ, dies aber danach auf Twitter und Facebook nachholte. Auch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bekräftigte am Donnerstag, dass ihr Rating für die Republik Österreich unverändert bei AA+ liege. S&P entzog Österreich im Jänner 2012 das Triple A als erste und bisher einzige der drei großen Ratingagenturen.
Im Finanzministerium will man am Donnerstag jedoch nichts an der von Spindelegger getätigten Aussage ändern. „Es gibt drei relevante Ratingagenturen. Zwei davon haben ihr Triple A für Österreich bestätigt", so die Sprecherin des Finanzministers. Zudem habe auch S&P erst im Jänner dieses Jahres den Ausblick für die Republik von „negativ" auf „stabil" angehoben. S&P begründete die Anhebung im Jänner unter anderem auch wirklich mit dem Budgetsanierungskurs der Regierung. Allerdings verwies die Agentur darauf, dass Österreich erneut abgestuft werden könnte, wenn die Regierung von diesem Kurs wieder abweicht.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2013)
