Das Regierungsprogramm enthält für Wirtschaftsforscher Schuh zwar richtige Ansätze, die Maßnahmen würden aber nicht weit genug gehen. Die wachsende Arbeitslosigkeit sei "kein Schicksal, das man hinnehmen muss".
Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt, 2013 war die durchschnittliche Quote mit 7,6 Prozent die zweithöchste in der Geschichte der Zweiten Republik. Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh vom Institut Eco Austria sprach am Freitag im "Ö1-Morgenjournal" von "alarmierenden" Zahlen. Das Regierungsprogramm enthalte zwar durchaus richtige Ansätze zur besseren Qualifikation, die Maßnahmen würden aber nicht weit genug gehen. Man könne den Verdacht hegen, "dass hier in gewisser Weise Alibi-Aktionen gesetzt werden."
Die Koalition müsse entschlossener vorgehen, forderte Schuh. Vor allem müsse sie gezielte Maßnahmen setzen, um die Arbeitslosigkeit der wenig Qualifizierten zu senken. Diese steige chronisch an und sei auch durch Wirtschaftswachstum nicht mehr zu reduzieren. Hier müsse man "auf der Angebots- und auf der Nachfrageseite" reagieren, so der Wirtschaftsforscher.
Die wachsende Arbeitslosigkeit sei jedenfalls "kein Schicksal, das man hinnehmen muss". Das zeige das Beispiel Deutschlands, wo die Beschäftigung kräftig wachse und die Arbeitslosigkeit konstant bleibe.
>> Bericht des "Ö1-Morgenjournals"
(Red.)