Solarförderung: Kritik an "unwürdigem Bittsteller-Wettlauf"

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SolarenergieMichaela Bruckberger
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Nachdem die Online-Vergabe der Photovoltaikförderung am Donnerstag scheiterte, ist der Unmut über das System groß.

Der Ärger tausender Antragsteller ist groß, nachdem die Photovoltaik-Förderungsvergabe am Donnerstag gescheitert ist und auf 16. Jänner verschoben werden musste. Die Abwicklungsstelle OeMAG macht „hackerähnliche Angriffe" für die Probleme verantwortlich, der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) zweifelt daran und fordert Aufklärung vom Wirtschaftsministerium. "Beim PVA sind zahlreiche Stellungnahmen von IT-Spezialisten eingegangen, die die Hackervariante, die zur Unbrauchbarkeit des Systems geführt haben soll, in Zweifel ziehen.", sagt Vorstandsmitglied Ingram Eusch.

Der Verband beklagt Kosten von mindestens acht Millionen Euro. Es könne davon ausgegangen werden, "dass 20.000 bis 30.000 Antragsteller über acht Stunden lang versucht haben, Förderanträge zu stellen", so Eusch.

Leo Huttegger, der in der Gemeinde Flachgau Salzburgs größte Sonnenstrom-Anlage plant, ist bereits ihm Jahr 2012 bei seinem Versuch, eine Bundesförderung zu erhalten, gescheitert. Gegenüber dem "ORF" macht er seinem Ärger Luft: "Das ist eine Katastrophe. Ich selbst kann mit dem Computer sowieso nicht umgehen. So habe ich einige gute Computerleute engagiert, die mir helfen. Mittlerweile kämpfen wir seit zweieinhalb Jahren und nur wegen so eines Kasperltheaters kann einem passieren, dass man um alles umfällt. Wenn die Herren in Wien nicht einmal fähig sind, das zu schaffen, dann ist das für mich wirklich nur mehr schwach".

Entdeckelung gefordert

Der Photovoltaic-Verband tritt nun in einer Aussendug für eine "Entdeckelung" der Förderungsvergabe ein. "Es ist das Gebot der Stunde, die Photovoltaik aus der Zwangsjacke eines unwürdigen alljährlichen Bittsteller-Wettlaufes zu befreien und sie so schnell wie möglich in die Marktfähigkeit zu führen", so Obmann Hans Kronberger. Er geht davon aus, dass die im Ökostromgesetz für die nächsten Jahre festgelegte Gesamtfördersumme ausreichen wird, dieses Ziel zu erreichen, ohne Mehrkosten zu verursachen.

Bericht auf "ORF.at"

(APA/Red.)

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