Andritz verdient deutlich weniger

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Anhaltende Probleme bei einem Zellstoffwerk in Südamerika zwingen den steirischen Anlagenbauer Andritz erneut zu Rückstellungen. Der operative Gewinn dürfte sich halbieren.

Wien. Der steirische Anlagenbauer Andritz bekommt seine Probleme beim Bau eines Zellstoffwerks in Südamerika nicht in den Griff. Aus diesem Grund sah sich das Unternehmen am gestrigen Montag zu einer Gewinnwarnung veranlasst. Im vierten Quartal musste Andritz – wegen Streiks auf der Baustelle und zusätzlicher Montagekosten – weitere Rückstellungen bilden. Und zwar im mittleren zweistelligen Millionenbereich, wie das Unternehmen mitteilte.

Das wird auch einen Einfluss auf den operativen Gewinn (Ebitda) des Geschäftsjahres 2013 haben. Vorläufigen Zahlen zufolge dürfte dieser um mehr als die Hälfte auf 160 Mio. Euro eingebrochen sein. 2012 lag das Ebitda noch bei rund 357 Mio. Euro. Andritz errichtet in Uruguay ein Zellstoffwerk und musste bereits im ersten und dritten Quartal Rücklagen bilden. Mit diesen Nachrichten schockierte das Unternehmen die Börse bereits im Mai 2013. Damals sackten die Aktien um 24 Prozent ab.

Aktie klar im Minus

Auch diesmal setzte die Meldung dem Papier deutlich zu. Das Papier verlor im Laufe des Tages zeitweise über neun Prozent an Wert, erholte sich am späten Nachmittags aber wieder.
Das Werk soll noch im ersten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen, teilte Andritz mit. „Weitere finanzielle Vorsorgen sind aus heutiger Sicht nicht erkennbar, können aber nicht ausgeschlossen werden“, heißt es weiter.

Einfluss auf den operativen Gewinn hat jedoch nicht nur das Werk in Südamerika, sondern auch ein Stellenabbau bei der deutschen Schuler-Gruppe. Andritz hat den Metallpressenhersteller im Vorjahr übernommen. Das Unternehmen streicht 350 Stellen in der Bundesrepublik, die Rückstellungen dafür belaufen sich auf 50 Mio. Euro.
Die endgültigen Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr will Andritz Ende Februar veröffentlichen. Vorläufigen Zahlen zufolge soll sich der Umsatz auf 5,7 bis 5,8 Mrd. Euro belaufen. Ein Jahr zuvor wurden 5,2 Mrd. Euro erlöst. Der Auftragseingang stieg um zwölf Prozent. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2014)

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