Lebensmitte: Rekordexporte dank höherer Preise

(c) FABRY Clemens
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Die Agrarausfuhren Österreichs erreichten erneut einen Höchststand. Die Steigerungen im Vorjahr waren vor allem auf die Teuerung zurückzuführen.

Berlin. Österreichs Agrarexporteure konnten im Vorjahr erneut einen Rekordwert einfahren: Sie verkauften Waren im Wert von 9,5 Mrd. Euro ins Ausland. Das sind um 4,5 Prozent mehr als 2012. Der größte Abnehmer blieb Deutschland, das für ein Drittel der heimischen Agrarexporte steht. Die Ausfuhren nach Deutschland stiegen im Vorjahr um 5,7Prozent auf 3,24 Mrd. Euro. An zweiter Stelle folgt Italien (1,3 Mrd. Euro) und auf Platz drei die USA (472.700 Euro). Wobei der Großteil der in die USA verkauften „Agrarprodukte“ gar keine sind – ein wesentlicher Teil davon entfällt auf den Energydrink Red Bull.

„Der Stellenwert der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft an den österreichischen Gesamtexporten nimmt zu“, sagte Michael Blass, Geschäftsführer der Agrarmarkt Austria Marketing, am gestrigen Donnerstag in Berlin. Tatsächlich haben die Ausfuhren der heimischen Agrarbranche seit dem EU-Beitritt Österreichs sukzessive zugelegt: 1995 lagen sie bei knapp 1,8 Mrd. Euro – sie haben sich seither also mehr als verfünffacht. Gleichzeitig kletterten die Importe von 3,2 Mrd. Euro im Jahr 1995 bis heute auf 10,3 Mrd. Euro.

Exportieren ist „Volkssport“

Das liegt mitunter an den steigenden Preisen. Die Steigerungen im Vorjahr waren vor allem auf die Teuerung zurückzuführen: Während sich der Exportwert erhöhte, schrumpfte die exportierte Menge sogar geringfügig um 0,1Prozent. Als Ziel rief die AMA am Donnerstag eine ausgeglichene Exportbilanz bei Lebensmitteln aus, wie es sie nur 2005 beinahe gegeben hat. Es sehe aber gut aus, so Blass: Heuer würden die Lebensmittelexporte wesentlich dynamischer wachsen als die -Importe.

Ihre Produkte ins Ausland zu verkaufen, das hätte zu Beginn nur einige wenige interessiert – mittlerweile sei das Exportieren zu einem „Volkssport“ geworden, sagte Blass. In die 13 jüngsten EU-Mitgliedsländer wurden 2013 Waren im Wert von 1,67 Mrd. Euro exportiert, nach Italien Lebensmittel im Wert von 1,3 Mrd. und in die 15 „alten“ EU-Länder waren es Waren im Wert von 1,08 Mrd. Euro. Nach Deutschland wurden Lebensmittel um 3,2 Mrd. Euro verkauft. Die Deutschen geben pro Kopf 20 Euro pro Jahr für österreichische Nahrungsmittel aus. Die Slowenen sogar 70 Euro. (hie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2014)

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