Energie: Niedrige Industriepreise kommen nicht bei Haushalten an

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Die Großhandelsüreise für Strom fielen im vergangenen Jahr um 21 Prozent. Nur wenige Anbieter gaben Reduzierungen an die Haushalte weiter.

Österreichs Haushalte spüren wenig von den sinkenden Großhandelspreisen, betont die AK. 2013 sei der Großhandelspreis von Strom um 21 Prozent gesunken. Bei Gas habe der Rückgang acht Prozent betragen. "Nur wenige Energieversorger haben ihre Preise gesenkt, der überwiegende Teil hat noch dringenden Handlungsbedarf", so AK-Energieexperte Josef Thoman.

Auch der internationale Vergleich bestätige die negative Bilanz für Haushalte, so die Arbeiterkammer (AK) heute, Donnerstag, in einer Pressemitteilung. Sowohl bei Gas als auch bei Strom lägen die österreichischen Industriepreise unter dem EU-Durchschnitt. Die Preise für Haushalte (ohne Steuern und Abgaben) seien dagegen überdurchschnittlich hoch. Dafür sprechen auch die Zahlen für Haushaltsenergie vom Dezember 2013, die im Jahresvergleich nur um 1,4 Prozent zurückgingen. Da waren es vor allem günstigere Treibstoffe, die dafür verantwortlich waren.Strom verteuerte sich um 2,8 Prozent. Gas war um 1,1 Prozent billiger.

Nur Bruchteil wird weitergegeben

Die AK beobachte seit Juli 2008 die Großhandelspreise für Strom und Gas und vergleiche sie mit den österreichischen Haushalts-Energiepreisen von 14 Stromanbietern und 12 Gaslieferanten.

Der Strom-Großhandelspreis sei gegenüber 2008 um 40 Prozent und im Vorjahr Jahr um 21 Prozent zurückgegangen. Dennoch hätten in den vergangenen 12 Monaten nur fünf Anbieter ihre Preise für private Haushalte gesenkt - um 3,5 bis zehn Prozent. Nach den Preissenkungen von Verbund und EnergieAllianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland) im September und Oktober sei mit Jahresanfang 2014 auch die Salzburg AG nachgezogen. Auch die anderen beobachteten Anbieter täten gut daran, ihren Preisvorteil rasch an die Kunden weiterzugeben und die Energiepreise zu senken meint die AK.

Die Gas-Arbeitspreise für Haushaltskunden seien nur von sechs Anbietern (EnergieAllianz, Tigas, VKW und Salzburg AG) gesenkt worden. Der Gas-Großhandelspreis liege in etwa auf dem Niveau von 2008, die Preise für die Haushalte lägen aber in vielen Fällen um rund 30 Prozent darüber.

Den Haushalten rät die AK zu Preisvergleichen, "ein Anbieterwechsel ist einfach und hilft Kosten zu sparen". Achten solle man auf befristete Rabatte und Bindungsfristen. Die AK weist zudem darauf hin, dass Haushalte, die GIS-befreit sind, Anspruch auf eine Deckelung der Ökostrom-Förderkosten (maximal 20 Euro pro Jahr) haben.

(APA)

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