S&P: Hypo-Bad-Bank ohne sofortigen Einfluss auf Österreich-Rating

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THEMENBILD: HYPO ALPE-ADRIA-BANK KLAGENFURTAPA/GERT EGGENBERGER
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Eine Bad-Bank-Lösung hat keine Auswirkung, weil Sie bereits beim letzten Rating berücksichtigt wurde.

Die gestern angekündigte rein staatliche Bad Bank ("Anstaltslösung") für die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria hat "keinen sofortigen Einfluss" auf das AA+-Rating der Republik Österreich samt stabilem Ausblick bei der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Das letzte Rating habe bereits die erwarteten Auswirkungen einer Hypo-Abwicklungsgesellschaft beinhaltet, teilte die Agentur mit.

Die Schaffung einer Hypo-Bad-Bank werde die Staatsschuldenquote erhöhen, die bereits im letzten Rating-Bericht enthaltenen "drohenden Verbindlichkeiten" allerdings reduzieren. S&P wird am 28. März ihr aktualisiertes Rating der Republik Österreich - wie bereits angekündigt - veröffentlichen.

Analyst: "Kosten schwer zu beziffern"

Für den zuständigen S&P-Analysten Alois Strasser sind die noch zu erwartenden Kosten für die Republik Österreich  derzeit "schwer zu beziffern". Bis zu 19 Mrd. Euro Risiken und Altlasten sollen in die Hypo-Abbaugesellschaft verschoben werden. Es hänge davon ab, wie viele der vergebenen Kredite einbringlich und wie viele davon besichert sind.

In der Halbjahresbilanz 2013 der Hypo Alpe Adria gebe es Risikovorsorgen in der Höhe von 3,5 Mrd. Euro, so der Analyst der Ratingagentur am Dienstagnachmittag im Gespräch mit der APA. Wie genau sich das Kreditportfolio zusammensetze, sei aber "nicht ersichtlich". Die Hypo-Abbaugesellschaft werde wohl zehn Jahre oder auch länger aktiv sein. Dies würde auch zu einer Stabilisierung der Märkte in Südosteuropa führen; im Gegensatz zu einer sofortigen Fälligstellung der Kredite.

Insolvenz kein Thema

Unverständnis äußerte der S&P-Analyst, warum es seit der Hypo-Notverstaatlichung im Dezember 2009 bis zur Bad-Bank-Entscheidung im Februar 2014 so lange gedauert habe.

Eine Insolvenz der Hypo Alpe Adria ist für S&P aufgrund der "vielen Unwägbarkeiten" kein Thema. "Diese Lösung hätte keinen Charme gehabt", meinte Strasser. Es sei schwer einzuschätzen, wie der Markt reagieren würde. Auch negative Auswirkungen für den heimischen Bankensektor und Staatsschuldenaufnahme seien nicht auszuschließen.

(APA)

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