Die Fördermittel für Unternehmer werden 2014 auf 973 Mio. Euro aufgestockt. 100 Mio. Euro davon stehen für Start-ups bereit.
Wien. Der Staat und private Anleger – Stichwort Crowdfunding – springen immer häufiger für die Banken ein, wenn es um die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie von Jungunternehmen geht. Denn die Banken geizen aufgrund strengerer Eigenkapitalvorschriften mit Krediten.
Das Wirtschaftsministerium und die staatliche Förderbank Austria Wirtschaftsservice (AWS) stocken deshalb für 2014 die Fördermittel um sechs Prozent auf 973 Mio. Euro auf (von 914 Mio. Euro im Vorjahr). Knapp 600 Mio. Euro, etwa gleich viel wie im Vorjahr, fließen in zinsgünstige Kredite. Das Garantievolumen wird heuer von 196 Mio. Euro auf 261 Mio. Euro angehoben. Die Beteiligungen werden von 16 auf 32 Mio. Euro 2014 verdoppelt, währen die Zuschüsse mit 79 Mio. Euro stagnieren.
Der Vorteil von Beteiligungen ist, dass die investierten Mittel bei Erfolg ins Budget zurückfließen und erneut investiert werden können. Bei Krediten beträgt das Ausfallrisiko laut AWS-Chef Bernhard Sagmeister zwei Prozent. Bei Beteiligungen sei das Risiko „etwas höher“. Dennoch dürfe „redliches Scheitern nicht mehr durch Kreditausfälle bestraft werden“, betonte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Erstmals werden 100 Mio. Euro für Start-ups, also Gründungen mit starkem Wachstumspotenzial, zur Verfügung gestellt. Im Vorjahr wurden mit 63,7 Mio. Euro 2000 Start-ups gefördert. „Die Nachfrage nach Finanzierung ist hoch“, sagt Sagmeister. „Wir bekommen jeden Monat an die 30 Anträge.“ Ziel seien im Rahmen des Gründerfonds heuer insgesamt 30 Beteiligungen.
Stärkung von Business Angels
Das AWS setzt auch vermehrt auf die Unterstützung von Business Angels, erfahrenen Unternehmern, die Gründern Kapital und Know-how zur Verfügung stellen. Das AWS verdoppelt die Summe, die ausgewählte Business Angels in ein Start-up investieren. Bisher ist mit dem Grazer Herbert Gartner allerdings erst ein Business Angel an Bord.
Mitterlehner unterstrich auch die Bedeutung von Crowdfunding für die Frühphasenfinanzierung und sprach sich für eine weitere Anhebung der Prospektpflichtgrenze aus, die derzeit bei 250.000 Euro liegt. (es)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2014)