Verbund: Kraftwerke in Frankreich lassen Ebit einbrechen

(c) www.sticklerfotografie.at
  • Drucken

Einen Gewinnsprung gab es nur wegen der Sondereffekte aus einem Türkei-Deal. Die Dividende für 2013 soll auf einen Euro angehoben werden.

Verlustträchtige Gaskraftwerke haben dem börsennotierten Verbund 2013 einen veritablen Einbruch beim operativen Ergebnis (Ebit) beschert. Auch das Sorgenkind Italien belastete. Das Ebit brach um 83,7 Prozent auf 147,1 Mio. Euro ein. Die Umsätze stiegen leicht, der Gewinn unterm Strich fiel dank eines Sondereffekts, des Abtauschs von Türkei-Kraftwerken mit deutschen, deutlich höher aus.

Die Dividende für 2013 soll wie bereits angekündigt von 60 Cent auf einen Euro angehoben werden. Weiters bekräftigte der teilstaatliche Konzern am Mittwoch ad hoc, dass er für 2014 einen herben Gewinneinbruch erwartet. Das Konzernergebnis soll sich nur mehr auf 150 Mio. Euro belaufen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 850 Mio. Euro. Grund dafür sind die Prognosen für die Eigenerzeugung aus Wasserkraft - sprich, der Verbund muss seinen Strom billiger verkaufen.

Italien kostet Geld

2013 war ein durchwachsenes Jahr für den Stromriesen. Die gesunkenen Strom-Großhandelspreise sowie die "schwierige wirtschaftliche Situation" für Gaskraftwerke belasteten das operative Geschäft. "Zusätzlich wirkten erhebliche Einmaleffekte auf die Ergebnisentwicklung", hieß es in der Mitteilung. Seine zwei französischen Gas-Kombikraftwerke kosteten dem Verbund hunderte Millionen: Das Ergebnis nach Ertragssteuern aus nicht fortzuführenden Aktivitäten betrug -351,4 Mio. Euro, nach 0,2 Mio. Euro im Jahr davor. Für die Problem-Kraftwerke, die der Verbund loswerden will, interessiert sich angeblich die russische Gazprom, wie kürzlich die russische Interfax berichtete hatte. Der Konzern hatte erklärt, mit "vielen" zu sprechen.

Weiters wirkte 2013 die Minderheitsbeteiligung (46 Prozent) an der italienischen Sorgenia negativ. Der Mailänder Stromkonzern ist hochverschuldet und braucht dringend Geld.

Ohne Sondereffekte Gewinneinbruch

Dagegen verhalfen Einmaleffekte durch den Asset-Swap mit dem deutschen Versorger E.ON dem Verbund zu einem Gewinnsprung. Das Konzernergebnis legte im Vorjahr um 49 Prozent auf 579,9 Mio. Euro zu. Ohne die Einmaleffekte hätte es einen Einbruch von 38,5 Prozent auf 384,5 Mio. Euro gegeben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 4,9 Prozent auf 1,2964 Mrd. Euro. Das um Einmaleffekte bereinigte Ebitda sank dagegen um 9,7 Prozent auf 1,1545 Mrd. Euro.

Der Umsatz stieg leicht um drei Prozent auf 3,2699 Mrd. Euro. Die Wasserführung der Flüsse war gut. Der Erzeugungskoeffizient von 1,07 lag um sieben Prozent über dem langjährigen Schnitt, aber um vier Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Dank des Kaufs von Anteilen an deutschen Inn-Wasserkraftwerken stieg die Erzeugung aus Wasserkraft dennoch um 458 GWh. Insgesamt belief sich die Eigenerzeugung des Verbund 2013 auf 35.539 Gigawattstunden, ein Plus von 311 GWh.

Die Dividende für 2013 besteht nach Willen des Vorstands auf einer Basisdividende von 55 Cent je Aktie und einer Sonderdividende von 45 Cent. Letztere rührt vom erfolgreichen Abschluss des Anteilstauschs mit der E.ON.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.