Spindelegger "erschüttert" über neues Staatsgeld für Hypo

PK FINANZMINISTERIUM 'HYPO ALPE ADRIA - STATUS QUO UND AUSBLICK': SPINDELEGGER
PK FINANZMINISTERIUM 'HYPO ALPE ADRIA - STATUS QUO UND AUSBLICK': SPINDELEGGERAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Hypo-Bilanz 2013 ist Voraussetzung für eine Sondergesellschaft. Die Pleitebank könnte nochmals Hilfe vom Staat benötigen.

Bei der staatlichen Problembank Hypo Alpe Adria und deren Abwicklung fürchtet VP-Finanzminister Michael Spindelegger einen frischen Staatsgeldzuschuss noch für die Bilanzerstellung für das Jahr 2013. Grundsätzlich steigern die 17,8 Milliarden Euro, die in die Hypo-Abbaugesellschaft sollen, die Staatsschulden auf 256,8 Mrd. Euro. Das Maastricht-Defizit heuer steige um bis zu 1,2 Prozentpunkte. Spindelegger meint, die Bilanz der Hypo für 2013 und die politische Entscheidung zum weiteren Umgang mit der Bank würden bis Ende März stehen. Er sei "erschüttert", dass von möglichem neuen Staatsgeld für die Bilanz die Rede sei. Notenbankgouverneur und Task-Force-Chef Ewald Nowotny hatte dies am Sonntag auch ins Spiel gebracht.

Sparpaket "auf Dauer nicht auszuschließen"

Spindelegger hat am Montag im Zusammenhang mit der Hypo Alpe Adria klargestellt, dass er "nie von einem Sparpaket geredet" habe. Er könne dieses aber "auf Dauer nicht ausschließen", sagte der Vizekanzler. Ein "großes Sparpaket" werde es "nicht sofort'" geben. "Jetzt liegen einmal Zahlen zur Hypo am Tisch und mir wird es schon gelingen, diese ins Budget einzuarbeiten."

Die 17,8 Mrd. Euro, die laut Task-Force-Plan in der Hypo-Abbaugesellschaft anfallen dürften, für die noch eine Zustimmung aus Bayern nötig ist, erhöhen die Staatsschulden laut Spindelegger um 5,5 Prozent auf rund 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - oder 256,8 Mrd. Euro.

Finanzminister für Beitrag von Kärnten

Ob das Maastricht-Defizit - das laut dem Finanzminister wegen der Hypo-Risiken, die heuer eingerechnet werden, um rund vier Mrd. Euro steigt - die seitens Brüssel vorgegebenen 3,0 Prozent übersteigen werden, wollte Spindelegger Montagfrüh vor Journalisten nicht sagen und verwies auf die Budgetrede im Nationalrat im April. Den Task-Force-Vorschlag zur Hypo von Sonntag wolle er umsetzen, es gelte dazu auch mit Bayern zu verhandeln. Die BayernLB muss dem Plan zustimmen. Bezüglich der Italien-Tochter - die entweder in die Abbaueinheit oder in das Balkan-Netzwerk der Hypo einverleibt werden soll - ist wegen einer Patronatserklärung auch die Zustimmung der italienischen Notenbank notwendig.

Kärnten, dessen ehemalige Landesregierung das Problem verursacht habe, solle einen Beitrag leisten, so Spindelegger. Rechtlich gebe es dafür allerdings keine Handhabe. Eine Beteiligung der Anleiheinhaber an den Kosten des Hypo-Abbaus sei nicht möglich, sagte Spindelegger. Auch eine Beteiligung der anderen Bundesländer - über das Abtreten ihres Drittelanteiles an der Bankensteuer - hielt er für unwahrscheinlich.

Der Verbleib der Hypo Italien ist indes auch noch unklar. Spindelegger sagte, es müsse noch mit der italienischen Notenbank gesprochen werden, wegen einer Patronatserklärung. Also könnte die Italien-Tochter auch im Balkannetzwerk der Hypo landen.

(APA)

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