Wifo: Österreichs Wirtschaft "nach wie vor ohne Schwung"

Head of Austria's economic research institute WIFO Aiginger attends a news conference in Vienna
Head of Austria's economic research institute WIFO Aiginger attends a news conference in ViennaREUTERS
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Im Vorjahr ist das österreichische BIP um 0,4 Prozent gewachsen. Das Wifo erwartet vorerst keine Erholung am Arbeitsmarkt.

Die Wirtschaftserholung geht zwar weiter, erreicht aber bisher nicht die Dynamik früherer Wachstumsphasen. Das Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) sieht zu Jahresanfang 2014 eine verhaltene Entwicklung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im Vorjahr nach vorläufigen Berechnungen real um 0,4 Prozent, im Februar hatte das Wifo das Wachstum für 2013 noch auf 0,3 Prozent geschätzt.

Im vierten Quartal des Vorjahres wuchs das heimische BIP (real) um 1,1 Prozent zum Vorjahresquartal. Das war das stärkste Quartalswachstum des ganzen Jahres 2013: Im ersten Quartal war die Wirtschaftsleistung noch um 0,3 Prozent geschrumpft, im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gering gewachsen und im dritten Quartal legte sie mit 0,5 Prozent etwas stärker zu.

Die Wifo-Konjunkturtests deuten auf eine Fortsetzung dieser günstigen Entwicklung hin, doch dürfte die Dynamik verhaltener bleiben als in vergangenen Aufschwungphasen, so die Wirtschaftsforscher heute, Dienstag, in einer Aussendung.

Nachfrageimpulse im vierten Quartal des Vorjahres kamen vom Außenhandel und den Investitionen: Die Exporte kletterten im letzten Quartal zum Vorjahr um 3,4 Prozent, die Warenexporte stiegen sogar um 4,0 Prozent. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte wuchsen nur um magere 0,3 Prozent, der staatliche Konsum stieg hingegen um 0,9 Prozent.

Konsumausgaben gesunken

Im gesamten Jahr 2013 sanken die Konsumausgaben insgesamt um 0,1 Prozent zum Vorjahr. Die privaten Haushalte konsumierten sogar um 0,2 Prozent weniger, während der staatliche Konsum um 0,1 Prozent zulegte. Auftrieb verspürte der Außenhandel, wo 2014 die Exporte um 2,8 Prozent und die Importe um 0,6 Prozent stiegen.

Die Preise stiegen in Österreich im Vergleich zum Euroraum stärker. Auch in Österreich ist allerdings die Inflationsrate gesunken. Im Jänner lag der Preisauftrieb in Österreich bei 1,5 Prozent nach 1,9 Prozent im Vormonat. Diese geringe Jänner-Inflationsrate lag jedoch deutlich höher als der Durchschnitt des Euroraums, wo die Preise im Jänner nur um 0,8 Prozent stiegen.

Am Arbeitsmarkt blieb die Zunahme der Beschäftigung bei gleichzeitiger Zunahme der Arbeitslosigkeit erhalten. Im Februar 2014 stieg die Zahl der unselbstständig Beschäftigten zum Vormonat um 0,1 Prozent. Auch die Zahl der Arbeitslosen stieg saisonbereinigt um 0,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 7,9 Prozent (österreichische Methode, saisonbereinigt).

(APA)

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