AUA kommt nach sechs Jahren wieder aus roten Zahlen

AUA-Chef Jaan Albrecht
AUA-Chef Jaan AlbrechtHELMUT FOHRINGER / APA / picture
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Der operative Gewinn macht 25 Millionen Euro aus. AUA-Chef Albrecht sieht das Unternehmen auf Kurs, aber noch keinen Turn-Around.

Die AUA hat 2013 ihre Gewinne, die sie im Sommer eingeflogen hat, erstmals seit sechs Jahren verteidigen können. "Der Trick ist, am Ende des Jahres nicht wieder ins Minus zu rutschen", sagte AUA-Chef Jaan Albrecht am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Nach Frankfurt können aber noch keine Gewinne abgeliefert, unterm Strich steht erst eine schwarze Null.

Der operative Gewinn liegt "über unseren Erwartungen", sagte Albrecht. Die Airline stellte zuletzt Ende 2013 einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in Aussicht. Das ist sich mit einem Betriebsgewinn von 25 Mio. Euro locker ausgegangen. 2012 flog die österreichische Lufthansa-Tochter bereinigt noch einen operativen Verlust von 6 Mio. Euro ein. Heuer, 2014, müsse der Gewinn aber "tunlichst" ausgebaut werden, hieß es zu den Vorgaben der Lufthansa.

2014 "herausfordernd"

Finanzvorstand Heinz Lachinger gestand ein, dass sich im Vorjahr unterm Strich beim Nettogewinn nur eine "schwarze Null" ausgegangen sei. In Frankfurt freute man sich heute aber trotzdem öffentlich darüber, dass die AUA "erstmals seit ihrer Zugehörigkeit zur Lufthansa Group ohne Rückenwind durch Sondereffekte einen Gewinn erwirtschaftet" hat. Der letzte Gewinn - operativ rund 26 Mio. Euro - liegt sechs Jahre zurück - das war noch bevor die Lufthansa die damals strudelnde AUA übernommen hat.

Auch 2014 werde wegen der aktuellen Krisenherde "herausfordernd". Zur Krim-Krise zwischen Russland und der Ukraine hieß es, dass man zwar die Auswirkungen spüre, aber man trotzdem an den Flügen festhalten werde. Es sei denn, die Sicherheitslage würde sich ändern. Man wolle eine Loyalität gegenüber den Kunden zeigen. Die AUA fliegt täglich nach Kiew.

Investitionsentscheidungen stehen an

Bei der Fokker-Flotte steht in den "nächsten zwei, drei Jahren" eine 500 Mio. Euro schwere Entscheidung an. Die in die Jahre gekommenen Mittelstreckenflieger müssen ausgetauscht werden. Ob die 21 Fokker-Jets durch Flugzeuge von Embraer oder Bombardier ausgetauscht werden, soll in diesem Jahr geklärt werden. Möglich sei aber auch, dass die bestehenden Dash- und Airbus-Flotten aufgestockt werden. Die 500 Mio. Euro - mit der Langstreckenflotte sogar 700 Mio. Euro - muss die AUA alleine stemmen, vermutlich aber über Kredite oder Finanzierungen der Mutter Lufthansa, da die eigenen Gewinne für die Investitionen nicht ausreichen. Die AUA brauche eine stabile Bilanz, um die Schulden zurückzahlen zu können, so Lachinger. 2013 lag die Eigenkapitalquote nur im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Das Langstreckennetz soll 2015 nochmals aufgestockt werden - das wäre bereits das dritten Jahr hintereinander. Albrecht dachte heute laut über neue Ziele in Asien und den USA nach. Im Winter seien auch Urlaubsdestinationen auf der Langstrecke, etwa in der Karibik, denkbar. Die Entscheidung soll heuer fallen. Derzeit fliegt die AUA mit den Malediven nur ein solches Strandziel an. Bei den kriselnden Bundesländerflügen stünden aber keine weiteren Kürzungen bevor, wurde versichert.

Albrecht: Unternehmen im Steigflug

Ob die AUA nun tatsächlich saniert sei, wie 2007 vom damaligen AUA-Chef Alfred Ötsch behauptet? "Wir haben einen Steigflug einleiten können", so Albrecht. Die Flughöhe sei aber noch nicht erreicht. "Wir müssen noch solider werden". Rückblick: Vor zwei Jahren habe man eine Bruchlandung vor Augen gehabt, meinte der Airlinechef heute.

Bei den schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen mit den Piloten und Flugbegleitern hält das AUA-Management unverändert an einem Abschluss bis Ende Mai fest. Die Differenzen mit dem Betriebsrat seien ausgeräumt worden. Man sitze tagtäglich am Verhandlungstisch, so der für die Verhandlungen zuständige Tyrolean-Geschäftsführer Klaus Froese.

(APA)

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