Hypo-Anleihen: Verdacht auf Insiderhandel

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Kurz vor der Verkündung der Anstaltslösung für die Pleitebank gab es auffällige Kursbewegungen. Die Finanzmarktaufsicht untersucht.

Für politische Aufregung sorgen derzeit einige Anleihen der staatlichen Hypo Alpe Adria. Zumindest eine von insgesamt 75 ist nach APA-Informationen wenige Tage vor der Verkündung der Anstaltslösung um rund 40 Prozent in die Höhe gegangen. Das heißt, Anleger waren bereit, kurzfristig mehr für die Anleihe zu bezahlen.

In der Regel gibt es bei solchen Anleihen aber geringe Handelsvolumina. Wie viele Anleihen zu dem auffallend hohen Kurs rund um die Verkündung der Anstaltslösung - die eine Pleite der maroden Staatsbank endgültig ausschloss - gehandelt wurden, ist noch nicht erhoben worden.

FPÖ vermutet Insiderhandel

Von der Finanzmarktaufsicht hieß es am Freitag, man schaue sich grundsätzlich jede auffällige Kursbewegung an. Das geschieht derzeit eben mit einigen der rund 75 Anleihen der Hypo. Vom Finanzministerium hieß es, "wir wurden von der FMA über den Umstand informiert, dass es auffällige Kursbewegungen bei Anleihen der Hypo Alpe Adria gegeben hat". Nun prüfe die Behörde die Sache "eingehend". Selbst sei man auf die professionelle Abarbeitung der Hypo fokussiert.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl vermutet also Insiderhandel, sieht "atypisches Verhalten an den Märkten". Im großen Stil seien Hypo-Anleihen gekauft worden, "obwohl es zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich gewesen sei, dass diese Anleihen einen erheblichen Teil ihres Wertes einbüßen werden", so Kickl. "Ausschließlich Insiderwissen um die bevorstehende Anstaltslösung" habe die Investoren zum Kauf bewegen können, glaubt der Freiheitliche. Die "Insiderinformation" müsse aus dem "Büro und/oder Umfeld des Finanzministers stammen", so Kickl. Deshalb will er nun eine parlamentarische Anfrage an den Finanzminister einbringen.

(APA)

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