Ex-TA-Vorstand unter Verdacht der Geldwäsche

GERICHTSVERHANDLUNG CAUSA SCHILLERPLATZ: HUBER / COLOMBO / SUNDT
GERICHTSVERHANDLUNG CAUSA SCHILLERPLATZ: HUBER / COLOMBO / SUNDT(c) APA/ROLAND SCHLAGER
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Telekom-Prozess: Ex-Finanzchef Colombo bekam Bargeld. Insgesamt flossen 1,18 Millionen Euro. Im Jahr 2012 kam es zu einer Geldwäschereiverdachtsmeldung der Bank.

Wien. Mit der Aussage eines möglichen Belastungszeugen sollte am Freitag der Prozess um den Verkauf von Teilen eines in der Wiener City gelegenen Palais zu Ende gehen. Da der Zeuge sich kurzfristig wegen Krankheit entschuldigt hatte, wurde der kommende Freitag (11. April) als neuer Urteilstag fixiert.

Angeklagt sind der frühere Vorstandsvorsitzende der Telekom Austria (TA), Heinz Sundt, Ex-TA-Finanzvorstand Stefano Colombo (beide wegen Untreue) sowie Ex-ÖBB-Chef Martin Huber (Beihilfe zur Untreue, schwerer Betrug) und dessen Frau (Beihilfe zur Untreue). Alle bekennen sich nicht schuldig. Die damaligen Telekom-Chefs sollen die erwähnte Immobilie mit 5,4 Millionen Euro deutlich unter Wert an eine Projektentwicklungsgesellschaft der Hubers verkauft – und so die TA geschädigt haben.

Wie sich am Freitag herausstellte, nahm Colombo zwischen 2005 und 2007 Bargeldeinzahlungen auf ein in Österreich geführtes Konto der Deutschen Bank vor. Insgesamt flossen 1,18 Millionen Euro. Im Jahr 2012 kam es zu einer Geldwäschereiverdachtsmeldung der Bank. Auf die Frage des Staatsanwaltes, woher denn das Geld gekommen sei, gab sich Colombo wortkarg: „Ich bin dabei, das dem Finanzamt zu erklären.“

Sundt und Colombo hatten 2006 den Immobiliendeal namens der TA unterschrieben. Laut dem Rechtsvertreter der TA standen damals 49 Objekte zum Verkauf, 48 Verträge wurden nicht von Sundt und Colombo unterzeichnet, nur auf den Schillerplatz-Vertrag setzten sie ihre Unterschriften. (m.s.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2014)

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