AK: 1,2 Millionen Österreicher "atypisch" beschäftigt

Mercedesarbeiter in Deutschland protestieren gegen Leiharbeit und Werkverträge.
Mercedesarbeiter in Deutschland protestieren gegen Leiharbeit und Werkverträge.imago/Eckhard Stengel
  • Drucken

Der fixe Vollzeitjob sei ein Auslaufmodell - Leiharbeit, Teilzeit und unbefristete Jobs weiter auf dem Vormarsch.

Die feste Vollzeitstelle ist in Österreich offenbar ein Auslaufmodell - Leiharbeit, Teilzeit und Co. sind auf dem Vormarsch. Der Anteil der unbefristeten Vollzeitbeschäftigten hat sich seit 2008 von 74 Prozent auf 68 Prozent verringert, geht aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hervor. Damit arbeitet aktuell fast ein Drittel aller Arbeitnehmer in Teilzeit, über Personalleasingfirmen oder als "Freie Dienstnehmer"- vor einem halben Jahrzehnt war es erst ein Viertel.

Viele Migranten sind Leiharbeiter

Solche Beschäftigungsverhältnisse werden als "atypisch" bezeichnet und betreffen nach AK-Zahlen mittlerweile 1,2 Millionen Österreicher und Österreicherinnen. Frauen sind deutlich häufiger in atypischer Beschäftigung als Männer, die Hälfte aller Frauen zwischen 31 und 45 Jahren ist laut AK betroffen. Frauen sind auch drei Mal so oft geringfügig beschäftigt als Männer.

Niedrigqualifizierte und Migranten stecken hingegen häufig in Leiharbeit. Hier hat sich der Anteil an Leiharbeitern verfünffacht - von drei Prozent im Jahr 2008 auf nun 15 Prozent. Laut dem Arbeitsklima Index, für den jährlich 4000 Arbeitnehmer befragt werden, schätzen die Betroffenen ihre Chancen am Arbeitsmarkt schlechter ein, sind unzufriedener mit ihrem Einkommen und kommen seltener damit aus. Außerdem sind sie unglücklich mit ihrer sozialen Absicherung, haben eine niedrigere Lebens- und Berufszufriedenheit, sind unzufriedener mit den betrieblichen Sozialleistungen und pessimistischer hinsichtlich der wirtschaftlichen Zukunft des Betriebs, des Landes und ihres gesellschaftlichen Status.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

WK kontert: "Atypische Beschäftigung verdrängt nicht reguläre Dienstverhältnisse"

Die Wirtschaftskammer widerspricht der Arbeiterkammer, laut der Teilzeit und Leiharbeit Vollzeitjobs ersetzen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.