Leitl fordert Abbau von Bürokratie

INTERVIEW: WIRTSCHAFTSKAMMER-PR�SIDENT CHRISTOPH LEITL
INTERVIEW: WIRTSCHAFTSKAMMER-PR�SIDENT CHRISTOPH LEITL(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Der Wirtschaftsbund will ein Gesetz auf den Weg bringen. Leitl fordert eine Vereinfachung bei der Lohnverrechnung.

Wien. In den vergangenen Wochen haben einige hochrangige Industriemanager die Arbeitsweise der Regierung und den Standort Österreich infrage gestellt. Der Mittelstand bleibe hingegen ungehört, sagt Wirtschaftsbund-Präsident Christoph Leitl. Doch auch der Mittelstand verliere die Lust an der Leistung, „weil der Frust über die überbordende Bürokratie überkocht“. Österreich werde jedoch vom Mittelstand getragen, sagt Peter Haubner, Generalsekretär des Wirtschaftsbundes. Immerhin würden zwei von drei Arbeitsplätzen von derlei Unternehmen geschaffen.

Doch die Belastung in den Betrieben würde unter anderem aufgrund von Steuern und Abgaben sowie des bürokratischen Aufwands steigen. Aus diesem Grund wollen Leitl und Haubner ein „Bürokratie-Abbau-Gesetz“ auf den Weg bringen. Dieses enthält 40 Maßnahmen aus dem Regierungsprogramm. Leitl fordert etwa eine Vereinfachung bei der Lohnverrechnung oder den Einsatz eines Praktikerbeirates, um neue Gesetze kostengünstig umzusetzen. „Wenn Selbstständige unzufrieden sind, reagieren sie mit Leistungsverminderung. Diese Grundeinstellung macht mir Sorgen“, sagt Leitl.

Bürokratie bei Kammer?

Der Wirtschaftsbund-Chef will den Gesetzesantrag noch vor dem Sommer einreichen, im Herbst soll das Paket beschlossen werden. Hinsichtlich der Umsetzung sei er „zuversichtlich“, sagt Leitl.

Die Grüne Wirtschaft reagierte prompt auf die Forderungen des Wirtschaftsbundes: Leitl und Haubner sollten mit dem Abbau von Bürokratie im eigenen Bereich beginnen. So gäbe es mit den Landeskammern Strukturen, die abgeschafft gehörten. Auch eine „Entrümpelung der Gewerbeordnung“ sei „dringend geboten“. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2014)

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