ÖIAG-Betriebsräte gegen Telekom-Syndikat mit Carlos Slim

Mexican billionaire Carlos Slim sits on stage for an event of the Fundacion Telmex Mexico Siglo XXI (Telmex Foundation Mexico XXI Century) in Mexico City
Mexican billionaire Carlos Slim sits on stage for an event of the Fundacion Telmex Mexico Siglo XXI (Telmex Foundation Mexico XXI Century) in Mexico CityREUTERS
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Der Aufsichtsrat der ÖIAG entscheidet heute, ob sie mit dem mexikanischen Miteigentümer America Movil einen Syndikatsvertrag eingeht. Die fünf Arbeitnehmer-Vertreter blieben der Sitzung fern.

Der Aufsichtsrat der ÖIAG entscheidet heute, ob die Staatsholding ihren Anteil an der Telekom Austria mit jenem von America Movil bündelt. Die Republik Österreich hält über die ÖIAG 28,4 Prozent, America Movil gehören 26,8 Prozent. Der mexikanische Telekom-Riese wird von Carlos Slim, einem der reichsten Männer der Welt, kontrolliert.

Mit dem Syndikatsvertrag müssten die beiden Kernaktionäre, die zusammen auf über 55 Prozent der Telekom-Anteile kommen, Entscheidungen künftig gemeinsam treffen. Die ÖIAG will so die Konzernzentrale und die Jobs bei "A1", "bob" und "Yesss!" in Österreich halten. Slims America Movil wiederum strebt einen Anteil von mehr 30 Prozent an und will in Europa Fuß fassen. Die Telekom Austria ist vor allem in Osteuropa stark engagiert.

Die fünf Arbeitnehmer-Vertreter im ÖIAG-Aufsichtsrat sind der Sitzung am Mittwoch ferngeblieben. Die Betriebsräte haben sich geschlossen gegen den Syndikatsvertrag mit ausgesprochen und das auch gegenüber dem ÖIAG-Aufsichtsratvorsitzenden Peter Mitterbauer schriftlich begründet. Ob der Telekom-Aufsichtsrat, der 14 Mitglieder hat, beschlussfähig ist, wollte die ÖIAG nicht kommentieren. Sprecher Bernhard Nagiller meinte lediglich: "Die Sitzung läuft noch."

Einem Reuters-Bericht zufolge kritisieren die Gewerkschafter, dass es in dem über Wochen ausgehandelten Vertragswerk keine Arbeitsplatzgarantien gebe. Zudem würden die Rechte des staatlichen Kernaktionärs ÖIAG beschnitten. "Mit diesem Syndikatsvertrag würden wir die industrielle Führerschaft verlieren", fürchten die Kritiker des Syndikats.

(APA)

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