Managerwechsel: RHI: Schlaff holt Colombo als Vorstand

Der bisherige Finanzvorstand Eduard Zehetner wird durch zwei Finanzexperten ersetzt.

wien (eid). Die Aussendung des börsenotierten Feuerfestkonzerns RHI von Dienstag entbehrte nicht einer gewissen Pikanterie: Bei einer von Hewitt Associates vorgenommenen Reihung von 500 österreichischen und osteuropäischen Unternehmen zur Attraktivität als Arbeitgeber schaffte die RHI den Sprung auf Platz vier. Ein Spitzenmanager dürfte das inzwischen etwas anders sehen: Am Dienstagnachmittag verhandelte RHI-Aufsichtsratspräsident Michael Gröller die „einvernehmliche Auflösung“ des Vertrags von Finanzvorstand Eduard Zehetner. Am Mittwoch hat der von RHI-Großaktionär Martin Schlaff dominierte Aufsichtsrat die Rochade beschlossen.

Zehetner hat sich offenbar als Kritiker von Schlaff unbeliebt gemacht. Sein Nachfolger ist kein Unbekannter: Ex-Telekom-Austria-Finanzer Stefano Colombo. Der Italiener war just zu der Zeit Finanzvorstand, als die TA 2005 von der Investorengruppe um Schlaff den bulgarischen Handynetzbetreiber Mobiltel kaufte. Den Kaufpreis von 1,6 Mrd. Euro bezeichneten Kritiker damals als überhöht, zumal Schlaff bei der Mobiltel-Übernahme viel weniger gezahlt hatte.

Colombo erhält zudem Verstärkung: Der bisherige Chef des RHI-Rechnungswesens, Rudolf Payer, wurde ebenfalls zum Vorstand ernannt. Er ist für Rechnungswesen, Steuern und IT verantwortlich.

Schlaff hatte bei der RHI-Hauptversammlung am Freitag für Aufregung gesorgt, weil er seine Vertrauten Herbert Cordt, Mark Eckhout, Helmut Draxler und Hubert Gorbach im Aufsichtsrat installierte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.06.2007)

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