Energie: Schweiz schließt Erdgas-Vertrag mit Iran ab

(c) EPA (Abedin Taherkenareh)
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Die USA kritisieren den Deal als „falsches Signal“ an den Mullah-Staat.

Wien (ag./jaz). Die Schweiz wird ab 2012 jährlich 5,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas aus dem Iran importieren. Der Liefervertrag wurde am Montag zwischen dem Schweizer Energiekonzern EGL und der iranischen Gasexport-Gesellschaft im Beisein der Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey unterzeichnet. Heftige Kritik kam von den USA. Der Vertrag sei ein „falsches Signal“ und würde „gegen den Geist der UN-Sanktionen“ verstoßen.

Die Bedeutung von Erdgas für die europäische Energieversorgung wird in den kommenden Jahren drastisch zunehmen. Der Iran hat nach Russland die zweitgrößten Reserven und ist daher als möglicher Lieferant sehr interessant. Allerdings arbeitet der Iran trotz UN-Sanktionen weiter an seinem Atomprogramm und Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad stellte mehrfach das Existenzrecht Israels in Frage.

Auch die heimische OMV kam im Vorjahr ins Schussfeld der Kritik, als sie einen Vorvertrag für die Entwicklung eines iranischen Erdgasfelds abschloss. Neben der OMV sind auch spanische, französische oder asiatische Energiekonzerne bei dem Gasfeld engagiert. Und auch der heimische Gas-Großhändler Econgas will ab 2013 Gas aus dem Iran beziehen, so Econgas-Chef Michael Peisser zuletzt zur „Presse“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2008)

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