Mitarbeiterbespitzelung II: Schlecker unter Verdacht

(c) APA (Roland Schlager)
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Nach dem Überwachungs-skandal bei Lidl erhebt die deutsche Gewerkschaft auch gegen den Drogeriediskonter Schlecker schwere Vorwürfe.

"Beobachtungslöcher" in Wänden kennt man eigentlich nur aus Spionagethrillern und öffentlichen Bädern. Doch auch bei der Drogeriekette Schlecker sollen Detektive die Mitarbeiter heimlich observiert haben. Nach dem Überwachungsskandal beim Diskonter Lidl ist dies nun die nächste Tiefpreishandelskette unter Verdacht. Die Gewerkschaft Verdi wurde auf den Fall aufmerksam, da sich zahlreiche Mitarbeiter von Schlecker "überwacht und ausgespäht" fühlten.

Vorwürfe sind kaum zu beweisen

Allerdings dürfte es für die Arbeitnehmervertreter schwierig sein, Beweise für den Verdacht zu erbringen. Die Augenzeugen befürchten aufgrund ihrer Aussagen gekündigt zu werden. Die deutsche "RP Online" berichtet, dass Schlecker derzeit seine Arbeitsverträge erneuert. Alle Verkäufer haben nur Teilzeit-Arbeitsverträge. Sie sollen aber auch Übersunden machen, an Freizeittagen in die Filiale kommen oder ohne freien Tag von Montag bis Samstag durcharbeiten. Da viele Filialen ohnehin nur eine Mitarbeiterin haben, könnten sie anders gar nicht offen gehalten werden.

"Überwachung ist üblich"

Lidl, Schlecker - und die Affäre ist möglicherweise noch nicht zu Ende. Der Handelssekretär des Verdi-Bezirks Berlin-Brandenburg, Achim Neumann bekräftigte das Problem gegenüber der deutschen "Bild am Sonntag": "Viele Discounter überwachen ihre Mitabreiter Das ist deutlich üblicher, als man denkt. Es gehört zu den Führungsprinzipien vieler Discounter, Leistungsdruck und ein Klima der Angst zu erzeugen" (Ag/ebl)

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