Preise steigen stark: Inflation EU-weit auf Rekordhoch

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Die Teuerungsrate hat sich im März EU-weit auf 3,8 Prozent erhöht. Nach Bekanntwerden der Daten ist der Euro auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Auch Öl war so teuer wie noch nie.

Die Inflationsrate der 15 Länder der Eurozone hat im März mit 3,6 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung des harmonisierten Verbraucherpreisindex für die Währungsunion 1997 erreicht. Damit lag der Preisauftrieb noch höher als erwartet.

In der gesamten EU erhöhte sich die Teuerungsrate laut EU-Statistikamt Eurostat auf 3,8 Prozent im März von 3,5 Prozent im Februar und 2,3 Prozent im März 2007. Seit der EU-Erweiterung 2004 stellte dieser Wert ebenfalls einen Höchststand dar. Im Februar hatte die Inflationsrate 3,3 Prozent betragen, ein Jahr zuvor 1,9 Prozent.

Die Hauptursachen für den starken Preisanstieg sind laut EU-Kommission die hohen Ölpreise und die gestiegenen Kosten für Lebensmittel. Allein die Preise von Energie seien im 12-Monats-Abstand um 11,2 Prozent gestiegen, jene von Nahrungsmitteln, Tabak und Alkohol um 5,6 Prozent. Treibstoffe, flüssige Brennstoffe sowie Milch, Käse und Eier waren laut Eurostat gemeinsam für einen Prozentpunkt in der Inflation verantwortlich. Preisdämpfend wirkten Bereiche wie Telekommunikation, Elektronik sowie Bekleidung und Schuhe.

Euro und Ölpreis auf Rekordhoch

Nach Bekanntgabe der Inflationsdaten für die Euro-Zone ist der Euro auf ein Rekordhoch zum Dollar gestiegen. Die Währung war mit bis zu 1,5949 Dollar so teuer wie noch nie seit ihrer Einführung an den Finanzmärkten im Jahr 1999.

"Die Inflationsdaten waren noch höher als angenommen", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke laut Nachrichtenagentur Reuters. "Damit ist eine Zinssenkung durch die EZB eindeutig vom Tisch", urteilte Dorothea Huttanus, die bei der DZ Bank das Geld- und Devisenresearch leitet.

Gleichzeitig trieb die Dollarschwäche den Ölpreis auf ein Allzeithoch. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostete bis zu 114,41 Dollar.

Höchste Inflationsrate in Lettland

Die höchsten Inflationsraten in der EU wurden laut Eurostat im März in Lettland (16,6 Prozent), Bulgarien (13,2 Prozent) und Litauen (11,4 Prozent) gemessen. Innerhalb der Eurozone kletterte der Preisauftrieb in sechs Ländern auf über vier Prozent, in Slowenien sogar auf 6,6 Prozent. Österreich lag mit 3,5 Prozent im Mittelfeld. Die niedrigsten jährlichen Raten in der EU wurden in den Niederlanden (1,9 Prozent), in Großbritannien (2,5 Prozent) und Portugal (3,1 Prozent) gemeldet.

Auch in Österreich stiegen die Preise

Auch in Österreich hat sich die Teuerung im März nach einer kurzen Beruhigung wieder verschärft. Im Jahresabstand ist die Inflationsrate auf 3,5 Prozent geklettert. Hauptgrund der starken Teuerung im März waren die Treibstoffpreis-Anstiege und die Verteuerungen bei Lebensmitteln. (Ag.)

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