Ölfirmen weltweit am profitabelsten

(c) AP (Ana Maria Otero)
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Laut Forbes konnte der US-Konzern ExxonMobil im Vorjahr den höchsten Gewinn einfahren.

Wien (ag/teg).In dem vom Wirtschaftsmagazin Forbes jährlich erstellten Ranking der weltweit größten Unternehmen, müssen die USA gewisse Rückschläge einstecken. Dieses Jahr sind zwar immer noch vier der ersten fünf Unternehmen amerikanisch, und die USA liegen mit 598 der Top 2000 Firmen mengenmäßig weiterhin auf Platz eins (Rang zwei: Japan mit 259 Unternehmen). Aber schon 61 US-Firmen sind im Vergleich zum Vorjahr aus der Wertung gefallen, und der Spitzenplatz ging dieses Jahr an die britische Bank HSBC. Der Vorjahres-Erste, die amerikanische Bank Citigroup, rutschte auf Grund ihres Subprime-Debakels auf den 24. Rang ab.

Dafür haben China, Indien und Brasilien kräftig zugelegt. Aus dem Reich der Mitte (exklusive Hong Kong) stammen 70 Unternehmen, um 26 mehr als im Vorjahr. Indien konnte um 14 Firmen zulegen (auf insgesamt 48), Brasilien um zwölf (auf 34). Um die Rangliste zu erstellen, berücksichtigt Forbes vier Kategorien: Den Umsatz, den Gewinn, das Anlagevermögen und den Marktwert. In der Gesamtwertung haben zwar die Banken die Nase vorne. Aber bei der Profitabilität lassen die Öl- und Gaskonzerne die Finanzinstitute links liegen. Die gestiegenen Energiepreise verschafften dem Spitzenreiter ExxonMobil den höchsten Jahresgewinn von 40,6 Mrd. Dollar (25,7 Mrd. Euro). Und einen besonderen Sprung nach vorne machte die russische Gazprom. Lag sie letztes Jahr gemessen am Gewinn (10,8 Mrd. Dollar) noch auf dem 24. Platz, stürmte sie dieses Jahr mit 23,3 Mrd. Dollar Gewinn auf Rang drei.

Dementsprechend liegen auch in der Kategorie Marktwert die Energiekonzerne vorne. Hier verweist die Petrochina mit einem Börsenwert von 546 Mrd. Dollar ihren US-Rivalen ExxonMobil auf den zweiten Platz. Damit hat der chinesische Energie-Riese seinen Marktwert innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Der amerikanische Mischkonzern General Electric schafft es in drei von vier Kategorien unter die Top zehn und belegt insgesamt Platz zwei.

Erste Bank ist Spitzenreiter in Österreich

Aus österreichischer Sicht erfreulich: Die heimischen Unternehmen haben sich deutlich verbessert. Am besten wurde die Erste Bank bewertet. Sie kletterte vom 334. auf den 289. Platz. Ihr folgen, wie im Vorjahr, die OMV (vom 377. auf den 309. Rang) und die Raiffeisen (vom 686. auf den 403. Rang). Die Telekom Austria, im Vorjahr laut Forbes noch das fünftgrößte österreichische Unternehmen, muss sich dieses Jahr mit dem achten heimischen Rang begnügen. Im internationalen Vergleich konnte aber auch sie zulegen. Neu im Ranking, das nur Firmen berücksichtigt, die öffentlich gehandelt werden, ist durch ihren Börsegang die Strabag. Sie steigt im österreichischen Vergleich auf Platz neun ein.

Die US-Versicherer verlieren am meisten

Die großen Verlierer der diesjährigen Wertung sind die amerikanischen Versicherer und Baufirmen. Die Immobilien- und Finanzkrise reißt die Ambac Financial auf den 1761. Platz, ein Verlust von 883 Rängen. Die Fidelity Versicherung muss 823 Plätze abgeben, der Baukonzern Lennar 767. Insgesamt sank der Marktwert der fünf gröbsten Absteiger – alle aus dem Finanz- und Bauwesen – um rund 27 Mrd. Dollar. Aufsteiger des Jahres ist der kanadische Chemiekonzern Agrium. Er verbesserte sich um 879 Plätze auf Rang 1054, indem er Gewinn und Marktwert mehr als verdoppelte. Die Neuseeländische Telekom schaffte immerhin einen Sprung um 870 Plätze auf Rang 1095.

AUF EINEN BLICK

Das Wirtschaftsmagazin Forbes erstellt seit 2004 ein jährliches Ranking der weltweit größten Unternehmen. Dabei werden Umsatz, Gewinn, Anlagevermögen und Marktwert berücksichtigt.

Dieses Jahr verdrängte die britische Bank HSBC die US-Bank Citigroup vom ersten Platz. Die österreichischen Firmen konnten sich deutlich verbessern. Die Erste Bank verbesserte sich vom 334. auf den 289. Rang. Es folgen OMV und Raiffeisen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2008)

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