Eigentumswohnungen: Preise in Wien explodieren

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Alleine in Wien haben sich 2013 die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen um 12,8 Prozent verteuert.

Wien. Wegen der Wohnungsknappheit sind in Wien im Vorjahr die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen erneut in die Höhe geschossen. Diese haben sich im Durchschnitt um 12,8 Prozent auf 2616,41 Euro pro Quadratmeter verteuert. Die Angaben stammen aus dem am Dienstag veröffentlichten Immobilienpreisspiegel der österreichischen Immobilientreuhänder. Dabei handelt es sich um ein 280-Seiten dickes Buch, das die durchschnittlichen Immobilienpreise aller österreichischen Bezirke enthält.

In Wien kosten gebrauchte Eigentumswohnungen im fünften, sechsten, neunten und zwölften Bezirk sogar um 16 Prozent mehr als im Jahr 2012. Wien nahm erneut den Spitzenplatz im Bundesländervergleich ein. Die zweithöchsten Preissteigerungen gab es im Vorjahr mit einem Plus von 7,84 Prozent in Tirol, wo der Quadratmeter bei gebrauchten Eigentumswohnungen im Durchschnitt 1954,43 Euro kostete. Am günstigsten waren gebrauchte Eigentumswohnungen mit durchschnittlich 1126,73 Euro (plus 1,96 Prozent) im Vorjahr im Burgenland, dicht gefolgt vom bisherigen Schlusslicht Steiermark, wo sich der Durchschnittspreis um 6,01 Prozent auf 1143 Euro erhöhte.

Neusiedl und Wiener Neustadt boomen

Der Boom in Wien hängt mit dem „fast vollkommen zum Erliegen gekommenen Wohnungsneubau“ zusammen, sagt Thomas Malloth, Obmann des Fachverbands der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich.

Dies führt nun zu Ausweichbewegungen in Gebiete, die bis zu einer Stunde Fahrzeit von Wien entfernt sind. So steigt die Nachfrage in Städten wie Neusiedl am See, Wiener Neustadt und Krems. Denn im Burgenland kostet ein Einfamilienhaus nur durchschnittlich 1337,95 Euro pro Quadratmeter.

In Wien muss man für ein Baugrundstück durchschnittlich 573,84 Euro pro Quadratmeter zahlen, im Burgenland sind es nur 84,81 Euro pro Quadratmeter.

In Wien stagnieren die Mieten

Völlig anders ist die Situation bei Mieten. Die deutlichste Teuerung bei Mieten für Wohnungen (freier Mietzins) gab es im Vorjahr mit einem Plus von 5,15 Prozent in Vorarlberg. Am wenigsten stiegen die Mieten in Wien – und zwar nur um 0,11 Prozent auf 9,12 Euro pro Quadratmeter. Dabei handelt sich um die Nettomiete, also ohne Betriebskosten und ohne die gesetzliche Umsatzsteuer. Interessant ist in Wien wieder die Entwicklung nach Bezirken.

In teuren Gegenden (wie beispielsweise in Wien-Neubau und in Wien-Döbling) sind die Mieten um 5,3 Prozent gesunken. Denn immer weniger Menschen können oder wollen sich dort die Miete leisten. Sie übersiedeln daher in billigere Bezirke. „Aufgrund der Realeinkommensentwicklung lässt die Nachfrage bereits ab einer Monatsmiete von 800 Euro stark nach“, meint Michael Pisecky, der Obmann der Wiener Immobilientreuhänder.

Schwach ist die Nachfrage nach Büro- und Gewerbeimmobilien. In Wien gingen die Preise für Büroflächen im Vorjahr um 6,8 Prozent zurück. Denn viele Firmen rationalisieren. Sie sehen sich nach einem billigeren Standort um, reduzieren die Büroflächen oder verhandeln über eine günstigere Miete.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2014)

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