AK-Chef Kaske: "Schwarzarbeitgebern das Handwerk legen"

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Eine neue Beratungsstelle schützt ausländische Beschäftigte ohne Papiere. Kritik daran weist die Arbeiterkammer zurück.

"Jeder, der eine undokumentierte Arbeit hat, hat einen österreichischen Schwarzarbeitgeber", erklärte am Mittwoch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) bei der Eröffnung einer Anlaufstelle im ÖGB für Beschäftigte, die ohne Dokumente arbeiten müssen. AK-Chef Rudi Kaske betonte, es gehe darum, den Schwarzarbeitgebern das Handwerk zu legen - "und nicht Rechtspopulisten das Feld zu Überlassen."

Er spielte damit auf Kritik an der Betreuungsstelle "Undok" an, wonach diese ausländische illegal Beschäftigte gegenüber inländischen Arbeitnehmern bevorzugen würde. Genau das Gegenteil sei der Fall, sie schütze österreichische Arbeitnehmer vor schwarzen Schafen und vor einer Wettbewerbsverzerrung, so Kaske und Hundstorfer unisono.

Landwirtschaft und Bau besonders betroffen

Zur Eröffnung der "Undok"-Betreungsstelle in der Zentrale des ÖGB in Wien wurden einige Beispiel für die Ausbeutung von Menschen ohne oder mit nicht ausreichenden Dokumenten präsentiert. Die Beratung bei "Undok" ist kostenlos und findet in mehreren Sprachen statt.

So wurde einem Erntehelfer aus Bulgarien bei einem niederösterreichischen Landwirt für einen 10-Stunden-Tag eine Entlohnung von 100 Euro täglich zugesagt. Im Endeffekt hatte der Bulgare 14 Stunden am Tag geschuftet und dafür nur einen Bruchteil des versprochenen Lohnes erhalten. Neben der Landwirtschaft seien der Bau und die Gastronomie Branchen, die besonders oft beim Arbeitsinspektorat auffallen würden. So musste sich ein Abwäscher in einer Pizzeria für einen 15-Stunden-Tag mit 30 Euro begnügen.

(APA)

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