22,6 Prozent reduzierten zuletzt ihre Mitarbeiterzahl.
Wien. Klein- und Mittelunternehmen (KMU) verlieren ihre positive Kraft für den Arbeitsmarkt. Das folgert der Gläubigerschutzverband Creditreform auf Basis einer Umfrage unter rund 1700 KMU zu deren Personalsituation im ersten Halbjahr. 22,6 Prozent der befragten KMU haben ihre Mitarbeiterzahl zuletzt reduziert. Nur 16,2 Prozent haben ihre Belegschaft erweitert.
Erstmals seit 2009 überwiegt in der Befragung die Zahl der Unternehmen, die einen Personalabbau angekündigt haben. Jedes siebente mittelständische Unternehmen (14,4 Prozent) plant laut den Gläubigerschützern einen Personalabbau. Zum Vergleich: Bei der vorjährigen Umfrage im Vergleichszeitraum sind es 11,9 Prozent gewesen.
„Die Unternehmen sind mit sinkenden Umsätzen konfrontiert und auch für die kommenden Monate pessimistischer, daher sind sie auch in der Personalplanung vorsichtiger“, sagt Creditreform-Sprecher Gerhard Weinhofer.
Personalabbau am Bau
So gaben etwa 27,4 Prozent der Baufirmen an, verstärkt Personal abzubauen, ebenso 25,3 Prozent der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes. Hier gibt es aber auch saisonale Gründe für den Abbau, so die Gläubigerschützer. Mehr Personalbedarf als im letzten Jahr gab es hingegen heuer im Handel (plus 21,7 Prozent).
Mit minus 6,4 Punkten ist der Saldo aus Personalabbau und -aufstockung das zweite Jahr in Folge negativ. Zuletzt gab es einen positiven Saldo 2011 und 2012. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2014)