Handel stagniert - Verkaufsfläche geht zurück

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Erstmals ist die Verkaufsfläche gesunken. Auch das Geschäftesterben geht weiter. 2013 wurden um 800 Standorte weniger gezählt als im Jahr zuvor.

Der stationäre Einzelhandel verzeichnete im 1. Halbjahr 2014 eine Umsatzstagnation bei 26,5 Mrd. Euro. Inflationsbereinigt gab es in den ersten sechs Monaten ein Nullwachstum, nominal lag es bei ein Prozent. Bei Kosmetika, Schuhen, Bekleidung und Elektroartikeln gab es ein leichtes Plus, während Sportartikel und Lederwaren schwächelten. Laut KMU Forschung sind die Verkaufspreise im Handel um ein Prozent gestiegen - sie blieben somit unter der allgemeinen Teuerungsrate von 1,7 Prozent.

Zum Vergleich: Im Juni vermeldete die Statistik Austria, dass die Teuerung für den täglichen Einkauf (Mikrowarenkorb) im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 3,2 Prozent deutlich höher lag als der Anstieg des Verbraucherpreisindexes (VPI) von 1,9 Prozent. Der Mikrowarenkorb enthält überwiegend Nahrungsmittel und soll den täglichen Einkauf widerspiegeln, im Mai lag der Preisanstieg bei 3,8 Prozent.

Zahl der geringfügig Beschäftigten gestiegen

Bei den Beschäftigten gab es im Einzelhandel einen Zuwachs von 1,7 Prozent, rechnete Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch mit Verweis auf Zahlen des Hauptverbandes der Versicherungsträger vor. Laut AMS gab es im gesamten Handel im Juni ein Plus bei den Arbeitslosenzahlen von 16,3 Prozent. Auffällig ist, dass im Einzelhandel die Zahl der geringfügig Beschäftigten stärker wächst als die Gesamtzahl der Beschäftigten (plus 2,2 Prozent gegenüber 1,7 Prozent). Rund 12 Prozent aller Einzelhandelsbeschäftigten sind geringfügig beschäftigt. 46 Prozent gehen einer Teilzeitarbeit nach - wobei das von vielen Mitarbeitern gewünscht werde, versicherte Lorentschitsch vor Journalisten.

Erstmals ist die Verkaufsfläche gesunken. Der Rückgang der Verkaufsfläche um ein Prozent war hauptsächlich durch die schwierige Situation in Einkaufsstraßen und bei Nebenlagen zurück zu führen. Nach wie vor entfallen aber 55 Prozent der Einzelhandelsflächen auf diesen Bereich. Der Umsatzanteil dieser Verkaufslagen beträgt 63 Prozent. Vor zehn Jahren lag er noch bei 73 Prozent. Insgesamt ist seit 2003 die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte um 14 Prozent zurückgegange, gegenüber 2012 wurden im Vorjahr um 800 Geschäfte weniger gezählt.

Ebensfalls gab es laut KMU Forschung 2013 erstmals einen Rückgang des Filialisierungsgrades. Dieser beträgt nunmehr 37 Prozent.

(APA/red.)

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