Verbund: Italien-Ausstieg unter Dach und Fach

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Banken übernehmen den angeschlagenen italienischen Energieversorger Sorgenia. Insgesamt hat der Verbund in Italien rund 450 Mio. Euro abgeschrieben.

Der börsennotierte Verbund hat nun seinen Italien-Ausstieg besiegelt. Die Gläubigerbanken übernehmen die angeschlagene Stromgesellschaft Sorgenia, an der der Verbund 47 Prozent hält, zur Gänze. Ein entsprechendes Rettungspaket wurde von den Banken sowie den bisherigen Eigentümern Sorgenia und dem italienischen Mehrheitsaktionär CIR nach sieben Monaten zäher Verhandlungen gestern unterzeichnet.

Geplant ist im Rahmen des Restrukturierungsprozesses unter anderem eine Kapitalaufstockung in Höhe von 400 Mio. Euro, an der sich die Mehrheitsaktionäre nicht beteiligen, teilten CIR und Verbund mit. Damit erhalten die 20 Banken, darunter die Bank Austria-Mutter UniCredit, die komplette Kontrolle über Sorgenia. Der italienische Stromversorger ist mit rund 1,8 Mrd. Euro verschuldet.

793 Mio. Euro Verlust

Der Verbund hat den Sorgenia-Anteil bereits im Vorjahr auf null abgeschrieben. Der zu 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich stehende Verbund war nicht bereit, noch Kapital in die Italien-Beteiligung zu stecken. Verkaufsversuche waren erfolglos. Insgesamt hat der Verbund in Italien rund 450 Mio. Euro abgeschrieben, im Vorjahr erfolgten davon 396 Mio. Euro an Wertberichtigungen. Für den Fall, dass das italienische Unternehmen doch wieder in die Gänge kommt, haben Verbund und CIR noch die Möglichkeit, im Rahmen eines so genannten Earn-out-Modells aus dem Unternehmen etwas herauszubekommen, geht aus der gemeinsamen Unternehmensmitteilung weiter hervor.

Im Jahr 2013 schrieb Sorgenia 783 Mio. Euro Verlust, um rund 197 Mio. Euro mehr als im Jahr davor. Sorgenia hatte in den vergangenen Jahren kräftig in Gaskraftwerke investiert. Die Stromnachfrage ist in Italien angesichts der schwierigen Wirtschaftslage eingebrochen.

(APA)

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