Geld ist Hauptgrund für Jobwechsel

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Die Hälfte der Österreicher sieht Arbeit lediglich als Mittel, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. 60 Prozent finden trotzdem, dass sie den perfekten Job haben.

Wien. Arbeit ist mehr als Geldverdienen, der Inhalt und das Umfeld wichtiger als die Bezahlung – so heißt es oft, wenn es um die veränderte Arbeitswelt von heute geht. Das stimmt so aber offenbar nicht ganz. 62Prozent der Österreicher würden nämlich sofort den Job wechseln, wenn sie woanders mehr Geld verdienten. Das geht aus dem aktuellen „Workmonitor“ der Beratungs- und Personalservice-Firma Randstad hervor.

Auch, dass es beim Arbeitsplatz um mehr geht als darum, den Lebensunterhalt zu bestreiten, stimmt nur für die Hälfte der Befragten. Für 47Prozent hat der Job nur diese Funktion, mehr nicht. Das gilt besonders für die jüngeren Generationen. Männer sehen ihre Arbeit deutlich öfter (52Prozent) als Frauen (41Prozent) nur als Mittel zur Geldbeschaffung.

Das Privatleben rückt für viele Österreicher zunehmend in den Mittelpunkt: Das traditionelle Paradigma vergangener Generationen, „leben, um zu arbeiten“, sei durch die zeitgemäßere Auffassung „arbeiten, um zu leben“ verdrängt worden, so Michael Wottawa, Managing Director von Randstad Austria. Vor allem jüngere Menschen äußerten vermehrt ein Bedürfnis nach Teilzeitjobs, Flexibilität und einer besseren Work-Life-Balance. „Die klassische Karriereleiter ist immer öfter nicht mehr das angestrebte Ziel der Selbstverwirklichung“, so Wottawa.

Jobzufriedenheit ist hoch

Der zweitwichtigste Anreiz für einen Jobwechsel ist für die Österreicher, nach einem höheren Gehalt, die Verbesserung der Karrierechancen (das sagten 56Prozent). 47Prozent würden einen Wechsel erwägen, wenn der neue Job besser zu ihrem Ausbildungsprofil passt. 77Prozent sind allerdings der Ansicht, dass dies bereits in ihrem aktuellen Job der Fall ist. Für die Erhebung wurden 800 österreichische Dienstnehmer befragt.

Im internationalen Vergleich ist den Österreichern Geld aber nicht übermäßig wichtig: Im weltweiten Durchschnitt – Randstad führte die gleiche Befragung in 32 weiteren Ländern in Europa, Asien, Nord- und Südamerika durch – würden 75Prozent der Befragten für ein höheres Gehalt den Arbeitsplatz wechseln. Spitzenreiter sind die Mexikaner (93Prozent). In Indien sind die Karrierechancen (91 Prozent) und ein passenderes Ausbildungsprofil (88Prozent) die Hauptmotivatoren.

Die allgemeine Jobzufriedenheit ist in Österreich unter dem Strich sehr hoch: 60Prozent der Österreicher gaben an, den „perfekten Job“ zu haben. 40Prozent sagten, ihren ersten Job durch Zufall erhalten zu haben. 76Prozent gehen davon aus, dass es jederzeit möglich ist, ihre berufliche Laufbahn zu ändern. (hie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2014)

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