Verbraucher in Konsumlaune

Geldboerse mit Euroscheinen
Geldboerse mit Euroscheinen(c) www.BilderBox.com (BilderBox.com)
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Angesichts der niedrigen Sparzinsen wollen die Österreicher ihr Geld eher nicht auf die hohe Kante legen. Sie geben es lieber aus.

Wien. Wozu sparen, wenn die Zinsen im Keller sind? Wohl nicht zuletzt deswegen wollen 45 Prozent der Österreicher ihr Geld derzeit lieber in den Konsum stecken. Das ist das Ergebnis der jüngsten Spar-und Kreditprognose des Meinungsforschungsinstituts Integral im Auftrag der Erste Bank. 35 Prozent der Befragten sprechen sich indes dafür aus, ihr Geld eher auf die hohe Kante zu legen. Keine Geldanlage planen nur 18 Prozent. Der Zinssatz für Spareinlagen mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr lag im Mai (aktuellere Daten gibt es nicht) bei 0,53 Prozent.

82 Prozent wollen im kommenden Jahr ihr Kapital neu- oder wiederveranlagen. Der geplante Sparbetrag liegt bei 5100 Euro. Im Vorjahr gaben die Teilnehmer noch eine Summe von 4500 Euro an. „Man sollte trotz niedriger Zinsen nicht aufs Geldanlegen vergessen“, sagt Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek.

59 Prozent wollen ihr Geld jedenfalls auf ein Sparbuch legen, vor einem Jahr waren das noch 65 Prozent. Damit liegt das Sparbuch aber immer noch vor dem Bausparen mit 52 Prozent (minus zwei Prozentpunkte) und Lebensversicherungen, die vier von zehn Befragten abschließen wollen. Rund ein Drittel plant eine Pensionsvorsorge. Eher abgeschlagen sind Aktien (elf Prozent), Fonds (14 Prozent) und Anleihen (neun Prozent). Gold ist für zehn Prozent ein Anlagethema, Immobilien bei 16 Prozent.

Geringere Kredite geplant

Unverändert rund ein Drittel plant größere Ausgaben in den nächsten zwölf Monaten. Der Großteil, acht von zehn Befragten, wollen diese Anschaffung durch eigene Ersparnisse stemmen. Nur 13 Prozent (minus fünf Prozentpunkte) wollen über einen Kredit finanzieren, die geplante Kreditsumme liegt mit 47.500 Euro im Schnitt um 27 Prozent unter dem vor einem Jahr genannten Betrag. Auf private Ausleihungen wollen sechs Prozent zurückgreifen. Für die Umfrage wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Österreicher über 14 Jahren befragt. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2014)

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