Erste Group im Halbjahr mit 930 Mio. Euro Nettoverlust

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Erste Group im Halbjahr mit 930 Mio. Euro NettoverlustREUTERS
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Schuld an dem massiven Fehlbetrag sind riesige Wertberichtigungen auf Kredite in Ungarn und Rumänien.

Die börsenotierte ErsteGroup hat einen großen Teil der Wertberichtigungen und Abschreibungen im Osten, die heuer unter dem Strich einen Nettoverlust von 1,4 bis 1,6 Mrd. Euro erwarten lassen, bereits in das zweite Quartal hineingepackt.

Der Verlust im zweiten Quartal belief sich damit auf 1,033 Mrd. Euro. Im ersten Quartal 2014 hatte es noch einen Gewinn von netto 103 Mio. Euro gegeben. Im ersten Halbjahr summierte sich der Verlust auf 929,7 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 302 Mio. Euro Gewinn). Schuld an dem massiven Fehlbetrag sind riesige Wertberichtigungen auf Kredite in Ungarn und Rumänien, ebenso eine neuerliche Abschreibung auf die Rumänientochter.

Bankchef Andreas Treichl erläutert am Donnerstagvormittag Details. In einer Mitteilung in der Früh verteidigte er die Entscheidung, das Portfolio an faulen Krediten beschleunigt zu bereinigen. Trotz des Nettoverlusts habe sich die Kernkapitalquote verbessert.

Treichel: Sanktionen ein "ernstes Thema"

Die Erste Group ist - anders als Raiffeisen Bank International (RBI) oder Bank Austria - nur mit geringen Kreditsummen in Russland und der Ukraine. In beiden Ländern zusammen sind es 355 Mio. Euro, hieß es bei der Erste-Halbjahresbilanzvorlage.

In Russland belaufe sich das Exposure auf weniger als 200 Mio. Euro. Aus der Ukraine, wo die Bank bis 2013 eine Bank hatte, ist die österreichische Großbank gerade noch rechtzeitig ausgestiegen, allerdings auch nicht ohne Verluste.

Die westlichen Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Konflikt bewertet Erste-Chef Andreas Treichl als "ernstes Thema", das Auswirkungen auf Österreich und seinen Bankensektor haben könne. Es sei aber zu früh, um die Folgen abzuschätzen.

(APA)

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