Baumax startet mit Rückzug aus der Türkei

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Die angeschlagenen Kette hatte vor nur zwei Jahren 27 Millionen in die Filiale investiert. Die Schließung der verbliebenen drei Filialen wird in Kürze erwartet.

Die angeschlagene Baumarkette Baumax hat ihre erste Filiale in der Türkei geschlossen. Nach der Filiale in Istanbul werden türkischen Medienberichten zufolge die noch verbliebenen drei Niederlassungen ebenfalls in Kürze zugesperrt.

Nur noch ein Wächter hält in der ehemaligen bauMax-Filiale im Istanbuler Bezirk Avcilar die Stellung. Das österreichische Unternehmen hat die Firmenschilder seiner Niederlassung bereits abmontiert und die Rolläden heruntergelassen. Vor zwei Jahren hat bauMax die Filiale mit 15.000 Quadratmetern Fläche und einem Investitionsaufwand von 27 Mio. Euro in der türkischen Metropole angemietet. Jetzt ist das endgütltige Aus erfolgt.

In der Türkei 2010 gestartet

Türkischen Medienberichten zufolge rechnen Experten damit, das die noch verbliebenen drei Filialen im nordtürkischen Samsun, in Eskisehir und in Bodrum ebenfalls in Kürze ihre Pforten dichtmachen werden.

bauMax hat 2010 mit großen Hoffnungen und Investitionen in Höhe von 25 Mio. Euro seine erste Filiale in Samsun an der Schwarzmeerküste eröffnet, zwei weitere folgten im selben Jahr. Im Jahr 2012 haben sich die Pläne und die Ergebnisse ins Negative gedreht, bauMax schrieb im selben Jahr Verluste im Wert von 126 Millionen Euro.

Auch andere Heimwerker scheiterten

In Folge hat die Baumarktkette eine Konzentration auf die Kernländer Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien vorgenommen und bekanntgegeben, sie wolle sich von den Standorten in der Türkei, in Bulgarien und Kroatien trennen. Die rumänische Tochter wurde Anfang Juli an die französische Adeo-Gruppe verkauft.

bauMax ist nicht die einzige Kette, die in der Türkei nicht reüssieren konnte. In der Vergangenheit haben bereits einige ausländische Baumärkte der Türkei den Rücken gekehrt. Der erste war das französische Unternehmen Mr. Bricolage. Im Februar 2013 gab der deutsche Baumarktriese Praktiker sein verlustreiches Türkeigeschäft auf. Im gleichen Jahr ließ die französische Heimwerkerkette Leroy Merlin verlautbaren, sie werde sich aus der Türkei verabschieden.

Mittlerweile teilen sich drei große Ketten die Marktanteile in der Türkei, davon die türkischen Heimspieler Tekzen und Koctas sowie die deutsche Bauhaus.

(APA)

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