Ölpreis über 130 Dollar: Angst vor Engpässen

(c) Epa (Larry W. Smith)
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Analysten führten den Preissprung auf ein bestreiktes Öllager in Frankreich und die Förderpolitik des Ölkartells Opec zurück. Es wird bezweifelt, dass die starke Nachfrage der Schwellenländer gedeckt werden kann.

Der US-Ölpreis hat am Mittwoch nach einem neuen Rekordsprung erstmals die Marke von 130 Dollar gebrochen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) stieg im Terminhandel in New York zu Mittag auf 130,01 Dollar (83,13 Euro) und damit so hoch wie noch nie. Als Grund für den anhaltenden Höhenflug des Ölpreises nannten Analysten Sorgen vor einem knappen Angebot. In London kostete ein Barrel der für Europa maßgeblichen Nordseesorte Brent Mittwochmittag 130,05 Dollar (83,16 Euro) und damit ebenfalls so viel wie noch nie zuvor. Mangel an Dieselöl

"Die Investoren bezweifeln, dass es für die kräftige Nachfrage aus den Schwellenländern in Asien, im Nahen Osten und anderswo nach Dieselöl genügend Angebot gibt", sagte der Sucde-Analyst Andrey Kryuchenkov. Paul Harris, Marktbeobachter von der Bank of Ireland, geht davon aus, dass die Weigerung der Opec, vor ihrem September-Treffen die Fördermenge zu erhöhen, "die Furcht vor Engpässen weiter nährt und zum Preisanstieg beiträgt". Der Ölpreis ist seit Jahresbeginn um mehr als ein Viertel gestiegen.

Französische Fischer blockierten am Dienstag aus Protest gegen die hohen Treibstoffkosten das größte Öl-Lager des Landes in Fos-sur-Mer am Mittelmeer, so dass rund 100 Tanker nicht auf das Gelände fahren konnten, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Opec-Präsident Schakib Chelil erklärte am Montag, er gehe nicht davon aus, dass die Ölfördermenge erhöht werde. Die aktuellen Preise seien nämlich nicht von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern eher von Spekulanten gesteuert.

Auch die anhaltende Dollar-Schwäche hält den Preis für das in der US-Währung gehandelte Öl oben - denn Güter, die in Dollar gehandelt werden, sind für Käufer mit stärkeren Währungen günstiger. (APA)

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