Managergagen 48 Mal über Durchschnittsgehalt

Die Kluft zwischen den Gagen von Top-Managern und den Gehältern einfacher Arbeitnehmer wird immer größer. Im Vorjahr verdienten die Vorstände der an der Wiener Börse notierten Unternehmen im Schnitt 48-mal mehr als die durchschnittlichen Beschäftigten. Im Jahr 2006 war es das 41-fache, im Jahr 2000 "nur" das 20-fache, berichtete der "Kurier" über eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer (AK).

"Die Einkommen klaffen immer weiter auseinander", beklagt AK-Präsident Tumpel. Er fordert, dass börsennotierte Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet werden, die Gehälter ihrer Vorstände einzeln zu veröffentlichen. Derzeit müssen nämlich nur die Gesamtbeträge veröffentlicht werden. Die AK verlangt weiters, dass "unangemessen hohe Vorstandsgehälter" (ab dem 20-fachen eines Arbeitnehmereinkommens) nicht mehr als Betriebsausgabe absetzbar sind. Und die AK urgiert, dass bei der Steuerreform untere und mittlere Einkommen entlastet werden.

Die am besten bezahlten Vorstände unter den ATX-Unternehmen waren 2007 jene von OMV, Andritz und Erste Bank. Die OMV-Vorstände erhielten im Schnitt jeweils 3,1 Mio. Euro brutto Jahresgage (die Hälfte davon kam aus Gewinnen mit Aktienoptionen). Im Schnitt verdienten ATX-Vorstände 2007 rund 1,3 Mio. Euro brutto - um 14 Prozent mehr als 2006. Normale Beschäftigte verdienten im vergangenen Jahr 27.349 Euro brutto - um fünf Prozent weniger als 2006.

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl mahnte im "Kurier" eine "vernünftige Relation" bei den Gehältern ein. Im internationalen Vergleich hätten die Manager in Österreich aber "das Augenmaß bewahrt", findet Leitl. So sieht das auch der Präsident der Industriellen-Vereinigung, Sorger: "Im EU-Vergleich liegen die Gehälter der österreichischen Manager im unteren Drittel."

(APA)

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