Neos: „Entweder Österreich Werbung stärken oder auflösen"

Wirtschafts- und Tourismussprecher der NEOS, Sepp Schellhorn
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Die Nächtigungen sollen durch eine ausreichende Finanzierung der Österreich Werbung angekurbelt werden. Das Jahresbudget von 50 Mio. Euro wurde seit 1996 nicht erhöht

Die Neos fordern zusätzliche Millionen für die Österreich Werbung. Die Oppositionspartei drängt auf ein beherzteres Bekenntnis der Regierung zum heimischen Tourismus und fordern eine Aufstockung des Budgets der nationalen Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung um 12,5 Mio. Euro. Denn deren 50-Millionen-Budget sei seit 15 Jahren nicht erhöht worden. "Es gab nicht einmal Indexanpassungen", kritisiert der Wirtschafts- und Tourismussprecher der Neos, Sepp Schellhorn. "Entweder wir stärken jetzt die Österreich Werbung oder wir lösen sie auf", sagte der ehemalige Präsident der Hoteliervereinigung in Wien.

Im Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung stehe, dass die Nächtigungen bis 2018 durch eine ausreichende Finanzierung der Österreich Werbung von 133 auf 140 Millionen steigen sollen, erinnerte der Oppositionspolitiker. "Es fehlt das klare Bekenntnis zum Tourismus - wir fordern die 12,5 Mio. Euro ein", so Schellhorn.

Die aktuelle Situation sieht Schellhorn düster: Russland-Krise gefährde 1,7 Millionen Nächtigungen in der Wintersaison. Zur Stimulation des wichtigsten Urlaubermarkt Deutschland seien nach dem schneearmen Winter 2013/14 und dem großteils verregneten Sommer zudem zusätzliche Gelder nötig.

Eiegene Buchungsplattform

Eine eigene Buchungsplattform für Österreich zu installieren, wäre laut Schellhorn eine der Kernaufgaben der ÖW - "damit wir das nationale Anliegen Tourismus vorantreiben können". Auf der Plattform sollte man beispielsweise sehen, welche Rundreisen und welche Quartiere es in dem Land gibt, die dort auch sofort buchbar sein sollen.

Das ÖW-Budget beläuft sich seit Jahren auf rund 50 Mio. Euro. Seit dem Austritt der Bundesländer aus der Österreich Werbung im Jahr 2001 kommt das Geld zu 75 Prozent vom Bund vertreten durch das Wirtschaftsministerium (also vom Steuerzahler) und zu 25 Prozent von der Wirtschaftskammer Österreich (von den Mitgliedsbeiträgen der Unternehmen).

Schellhorn für raschen KV-Abschluss

Zudem fordert Schellhorn einen zügigen Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen für das Hotel- und Gastgewerbe. Nach fünf Verhandlungsrunden für die rund 200.000 Beschäftigten gibt es für heuer noch immer keine Einigung zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern. Er schlug eine Trennung in einen Gastronomie- und einen Hotellerie-KV vor. "Zwei getrennte Verhandlungen würden eine größere Transparenz darstellen - in der Hotellerie wäre ein höherer Abschluss möglich", stellte der ehemalige Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung in Aussicht.

Die Pattstellung zwischen den KV-Verhandlern derzeit: Die Arbeitgebervertreter fordern eine Verkürzung der Nachtruhezeit von elf auf acht Stunden. Dies müsse aber auf gesetzlicher Ebene geregelt werden und könne somit nicht Teil von Kollektivvertragsverhandlungen sein, wettern die Gewerkschaften. Die Arbeitgeber wiederum machen die Erfüllung ihrer Forderung zur Bedingung für weitere bundesweite Verhandlungen über Lohn- und Gehaltserhöhungen in der Branche

(APA)

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