Handelsangestellte über mögliche Sonntagsöffnung verunsichert

Die Presse
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Die Gewerkschaft berichtete von besorgten Anrufen der Angestellten. Die ablehnende Haltung sei "hinlänglich bekannt".

Die von Wiens Bürgermeister Michael Häupl genannte Bedingung für die Sonntagsöffnung in einer Tourismuszone, nämlich die Einigung der Sozialpartner, wird nicht einfach zu erreichen. Denn die Beschäftigten im Wiener Handel sind stark verunsichert. Das hat die Gewerkschaft am Mittwoch in einer Aussendung berichtet. Gleichzeitig wurde versichert, dass die bestehenden Regelungen ausreichend seien.

Bei der Gewerkschaft würden täglich Anrufe von besorgte Handelsangestellten und von Betriebsräten eingehen, die befürchten, dass durch Sonntagsarbeit ihre Lebens- und Freizeitqualität "nachhaltig" verschlechtert werde, hieß es. "Die Verunsicherung der Beschäftigten angesichts der aktuellen Vorstöße der Wirtschaft ist groß, unsere Haltung zur Frage der Sonntagsöffnung ist unverändert: die bestehenden Regelungen sind ausreichend und Sonntagsarbeit auf dem Rücken der Beschäftigten wird es nicht geben", so Franz Georg Brantner, der stellvertretende Vorsitzender der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus) Wien.

Gewerkschaft kritisiert Tourismusmanager

Die als Sozialpartner im Handel unzuständigen Tourismusmanager sollten sich ihre "Daueragitation" aus rein geschäftlichen Interessen sparen, fügte er hinzu. Die ablehnende Haltung der betroffenen Handelsangestellten zur Sonntagsöffnung sei durch zahllose Befragungen hinlänglich bekannt, ergänzte Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp Wien. Ausdrücklich begrüßt wurde die Position, die Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zuletzt eingenommen hat.

(APA)

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