Bene-Umsatz in Russland massiv einbebrochen

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bene BueromoebelDie Presse (Clemens Fabry)
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Der Büromöbelhersteller bekommt die Ukraine-Krise zu spüren. Aber auch in Österreich und Deutschland ist der Umsatz deutlich zurückgegangen.

Schon vor Beginn der Ukraine-Krise kämpfte der Büromöbelhersteller Bene am russischen Markt mit Rückgängen, die sich mit den jüngsten politischen Unruhen weiter verstärkt haben. Im ersten Halbjahr 2014/15 brachen die Erlöse in der umsatzmäßig drittwichtigsten Region CEE/Russland/GUS um 41 Prozent auf 7,6 Millionen Euro ein. Auch in den Kernmärkten Österreich und Deutschland erlitt Bene Umsatzeinbußen von 12 bzw. 17 Prozent, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht des börsennotierten Unternehmens hervor. Das wirtschaftliche Umfeld ist der Firma nicht positiv gestimmt, die jüngsten Wachstums-Prognosen wurden gekappt.

Dennoch gebe es in Österreich eine "ganze Reihe von Projekten", an denen Bene dran sei. Der Büromöbelhersteller bietet beispielsweise beim Erste Campus, dem neuen Headquarter der Erste Group, mit. Die Einrichtung der Webster University und der TU-Wien ging kürzlich an Konkurrent hali.

Bene will sich aufgrund der schwierige Lage in Österreich, Deutschland und Russland/CEE verstärkt auf Großbritannien und den Mittleren Osten konzentrieren, da die Firma dort zuletzt kräftige Umsatzzuwächse erzielte. In UK stieg der Umsatz im Halbjahr um 47 Prozent auf rund 10 Millionen Euro, im Mittleren Osten und Afrika erhöhten sich die Erlöse um 139 Prozent auf 7,6 Millionen Euro. In beiden Regionen zog Bene lukrative Aufträge an Land, darunter den nach eigenen Angaben größten Auftrag in der Firmengeschichte in Abu Dhabi.

Verlust halbiert, Eigenkapital noch stärker im Minus

In Summe erlöste die Bene Gruppe im Halbjahr 73,5 Millionen Euro, um rund elf Prozent weniger als im Halbjahr 2013/14. Ergebnisseitig verbesserte sich die Lage der angeschlagenen Firma: Unter dem Strich halbierte sich der Verlust (Periodenergebnis) von etwa 16 auf 7,7 Millionen Euro. "Auch wenn die Entwicklung positiv ist, sind wir noch nicht zufrieden", sagte Finanzvorstand Rudolf Payer am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien.

Die Eigenkapitalsituation von Bene hat sich weiter verschlechtert - von -21,9 auf -29,5 Millionen Euro. Payer ließ sich nicht in die Karten blicken, welche Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung ergriffen werden sollen. Er bekräftigte erneut, dass Anfang 2015 feststehen soll, wie es weitergeht. "Die Investorensuche läuft, wir sind plankonform unterwegs", sagte Payer lediglich. Wie berichtet halten die Banken noch bis Anfang 2016 still.

Per Ende Juli 2014 beschäftigte Bene 1109 Mitarbeiter, um 143 weniger als im Jahr davor. "Ich gehe derzeit nicht davon aus, dass wir weitere Mitarbeitermaßnahmen setzen müssen", sagte Payer auf Nachfrage. Man werde sogar Leiharbeiter anheuern müssen, um Spitzen abzudecken.

(APA)

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