Sonntagsöffnung: Wiener SWV-Chef gegen "Trickbefragung"

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Das Abstimmungsergebnis wird für Ende November erwartet. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband verlangt eine breite Information der Unternehmer.

In Wien wird seit dem jüngsten Vorstoß der Wirtschaftskammer das Thema Tourismuszone bzw. Sonntagsöffnung einmal mehr intensiv diskutiert. Das Ergebnis der Urabstmmung soll bis etwa Ende November vorliegen, heißt es in der Kammer. Derzeit würden die Fragen vorbereitet, berichtete ein Sprecher der Wirtschaftskammer am Freitag der APA.

Da es sich um eine Urabstimmung handelt, dürfen übrigens alle Betriebe (und nicht nur der Handel, Anm.) mitentscheiden, wie Kammerpräsident Walter Ruck zuletzt betont hat. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern und der Stadt sollen parallel dazu starten.

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband zweifelt an der Sinnhaftigkeit einer Tourismuszone, in der Einkaufen am Sonntag erlaubt wäre. Dehalb forderte deren Wiener SWV-Chef Fritz Strobl am Freitag eine umfangreiche Information der Firmen. "Es gehört breit aufgeklärt und gesagt, was dafür und dagegen spricht", betonte Strobl. Denn eine "Trickbefragung" dürfe die angekündigte Abstimmung keinesfalls werden: "Die Leute müssen wissen, was auf sie zukommt."

Eigene Auswertung für Händler gefordert

Strobl verwies darauf, dass die Tourismusrekorde in Wien  erreicht worden seien, weil Wien einzigartig sei - und nicht, weil die Geschäfte am Sonntag offen haben. Wobei er die entsprechenden Vorstöße des Wiener Tourismusverbands und der Hotellerie verstehe, wie er betonte: "Es darf aber nicht sein, dass eine Branche der anderen etwas aufoktroyiert."

Strobl fordert, eine eigene Auswertung für die Handelsbetriebe vorzunehmen. Sollte sich dort mehrheitlich eine Ablehnung ergeben, müsse dies das Aus für die Pläne bedeuten - auch wenn die Abstimmung insgesamt mit einem "Ja" enden würde. Sollte die Befragung, die er prinzipiell gut finde, auch im Handel eine Zustimmung ergeben und es auch mit den Sozialpartnern eine Einigung geben, dann würde er sich einer Umsetzung nicht in den Weg stellen, versprach Strobl: "Wenn es ein 'Ja' gibt und die Fragen objektiv formuliert sind, ist das Ergebnis zu respektieren."

(APA)

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